Nach Aqua-Mühle-Aus: So geht es in den Schulkantinen weiter

Einmal Nachfolge gefunden, zweimal „auf gutem Weg“.
Schwarzach Leberkäse zu Mittag könne nicht die Lösung für die Schüler der Landesberufsschule Dornbirn 2 sein. Das stellt Direktor Bruno Bereuter klar. Aufgrund von Budgetkürzungen bei den Förderungen für die Aqua Mühle musste Geschäftsführer Florian Kresser neben der LBS auch die Bundesgymnasien Rebberggasse in Feldkirch und Gallus in Bregenz informieren, dass man den Betrieb der Schulkantinen nach Ende des Schuljahres nicht fortsetzen werde (die VN berichteten).
Aus diesem Grund sehen sich die betreffenden Schulen nun gezwungen, eine neue Lösung für Jause und Mittagessen zu finden. Bruno Bereuter zeigt sich verständnisvoll, aber dennoch enttäuscht über die kurze Zusammenarbeit. Erst seit 2021 wurden die Schüler von der Aqua Mühle bekocht. Mit ihr sei ein Vertragspartner verlorengegangen, der es sehr gut gemacht habe. Nun muss sich die Schule nach einem neuen Betreiber umschauen, denn „irgendein Essen reicht nicht“, zumal auch die (Musik-)Mittelschule Bergmannstraße auf das Mittagsangebot der LBS angewiesen ist. Verhandlungen mit einem konkreten Betreiber stünden im Moment „auf der Kippe, ob ja oder nein. Sollte sich diese Türe schließen, werden sich andere öffnen“. Es ist also noch unklar, wer übernimmt. Sicher ist aber, dass es an der LBS weiterhin einen Kantinenbetrieb geben wird. Ähnlich sieht es in der Rebberggasse in Feldkirch aus. „Die Suche nach einer Nachfolge läuft. Wir befinden uns bereits in konkreten Gesprächen“, lässt Direktor Christoph Prugger wissen. Mit wem diese Gespräche laufen, will er noch nicht sagen. Dennoch ist er sicher, dass eine Lösung gefunden wird. Schließlich wolle er den Schülern auch weiterhin einen warmen Mittagsteller anbieten können.
Nachfolgelösung
Am schnellsten war die Frage nach einer Übernahme der Kantine am BG Gallus in Bregenz geklärt. Nach den Semesterferien werden die Schüler hier von Susanne Füssinger bekocht. Ihr sei es wichtig, die Schüler mit ins Boot zu holen. So hätten die Jugendlichen die Möglichkeit, selbst Verantwortung für eine gesunde Ernährung zu übernehmen und zu bestimmen, was sie gerne essen möchten.
„Nicht rentabel“
Dass es diese drei Schulen getroffen hat, begründet Florian Kresser von der Aqua Mühle mit der „Abwägung von Potenzial, Wirtschaftlichkeit und Lösungsorientierung“. Das BG Gallus sei schon vor der endgültigen Entscheidung auf dem Prüfstand gestanden, da das Angebot nicht ausreichend angenommen wurde. Außerdem hätten die Schülerinnen und Schüler in Bregenz, wenn nötig, genügend andere Möglichkeiten, sich zu versorgen.
Der Betrieb von Schulkantinen sei generell mehr ein gemeinwohlorientiertes Angebot als ein rentables, es müsse einiges querfinanziert werden. Dennoch wolle man Schülern ein gesundes Essen anbieten, schildert Kresser. Dieses könnte in Aqua-Mühle-Kantinen aber bald teurer werden.
„Die Mittagsverpflegung soll möglichst für alle leistbar bleiben. Trotzdem kann es aufgrund der Teuerung bei Lebensmitteln auch bei uns zu Preisanpassungen kommen. Diese sollen in möglichst geringem Ausmaß bleiben. Die Kostenwahrheit ist derzeit leider eine traurige.“
Damit im nächsten Jahr der Blick auf den Teller kein trauriger wird, müssen sich die betroffenen Schulen nach Alternativen zur Aqua Mühle umsehen. Die Direktoren sind guter Dinge, dass es am Ende nicht der zitierte Leberkäse sein wird. VN-RHU
„Schulkantinen sind kein rentables Angebot. Es muss einiges querfinanziert werden.“

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