Warum für ukrainische Flüchtlingsfrauen in Vorarlberg Sieg über Russland alternativlos ist

Am Freitag um 15 Uhr halten Ukrainer am Dornbirner Marktplatz eine Kundgebung ab.
Dornbirn Tamara (33) und Iryna (48) sind zwei von vielen Frauen, die mit ihren Kindern vom Krieg in ihrer Heimat geflüchtet sind. Tamara hat zwei Buben im Alter von zehn und drei Jahren, Iryna zwei fünfjährige Zwillingstöchter. Den beiden bricht das Herz, wenn sie an das denken, was in ihrem Land geschieht. Ungebrochen ist ihre Hoffnung und ihre feste Überzeugung, dass nur eine vollständige Vertreibung der russischen Invasoren aus der Ukraine Frieden bringen kann.

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Der Donner aus Butscha
„Ich komme aus der Nähe von Butscha. Dort, wo diese grauenhaften Kriegsverbrechen passierten“, erzählt Tamara. Sie hat den Raketendonner und die Gewehrsalven aus dem geschundenen Ort gehört, wusste zum Zeitpunkt ihrer Flucht vier Tage nach Ausbruch des Krieges aber nicht, was sich dort abspielte. „Ich möchte so schnell wie möglich wieder nach Hause“, sagt die zweifache Mutter. Ihr Mann ist in Kiew, steht dort in Bereitschaft für einen Kriegseinsatz. Sie und ihre Familie hatten bis vor dem Krieg eine schöne Zeit in der Ukraine. „Wir hatten Arbeit, die Kinder waren glücklich in der Schule, unser Lebensstandard gut. Und dann kamen diese Russen und haben uns unser Leben genommen.“

Propaganda-Opfer
„Ich hasse sie“, presst Iryna heraus und kämpft mit den Tränen. „Wir brauchen den Sieg gegen sie, um unser Land und unsere Freiheit wiederzubekommen“, ist die 48-Jährige überzeugt. Auch sie hat ihren Mann, den Vater ihrer zwei Töchter, ein Jahr lang nicht mehr gesehen. „Er ist Diabetiker und nicht im Krieg. Er ist im Ordnungseinsatz dort, wo die Russen Häuser und anderes zerstört haben.“
Deprimierend für beide: Sie haben auch russische Verwandte in Russland. „Die sind völlig von der Putin-Propaganda verdorben. Sie wollen nicht glauben, was der in der Ukraine an Verbrechen anrichtet“, schüttelt Iryna den Kopf.

Gegen Aggressor, für Frieden
Den Frauen mit ihren Kindern geht es in Vorarlberg gut. Sie sind Teil der ukrainischen Begegnungsstätten, die es in Dornbirn, Feldkirch und Hohenems gibt. Dort treffen sie sich regelmäßig, tauschen sich aus, teilen ihr Leid. Männer sind kaum dabei. Die dürfen das Land nicht verlassen, sind zum Teil im Krieg.

Tamara, Iryna und all die anderen versammeln sich am Freitag um 15 Uhr mit dem ukrainischen Priester Vasil am Dornbirner Marktplatz. Eingeladen dazu sind auch Vorarlberger, die sich mit ihnen solidarisieren. Die Frauen haben für die Kundgebung Transparente gemalt. Mit kämpferischen Parolen gegen die Invasoren, aber auch mit Motiven, welche die Sehnsucht nach einem gerechten Frieden zum Ausdruck bringen.
“Vorarlberg hilft” – Spendenkonten
Caritas Vorarlberg – IBAN: AT32 3742 2000 0004 0006 – „Ukraine-Nothilfe“
Rotes Kreuz Vorarlberg – IBAN: AT84 3742 2000 0014 3248 – „Vorarlberg hilft” Ukraine
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