Sorge um die Nachtruhe

Vorarlberg / 24.02.2023 • 16:42 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Unterstützer konnten am Stand von „Stadt Leben Dornbirn“ ihre Unterschrift leisten.lcf (3)
Unterstützer konnten am Stand von „Stadt Leben Dornbirn“ ihre Unterschrift leisten.lcf (3)

„Stadt Leben Dornbirn“ wehrt sich gegen geplante Nachtgastronomie in der Innenstadt.

Dornbirn Seit Jahren ist mitten in der Dornbirner Innenstadt ein Neubau am Entstehen, der bei den Anrainern aufgrund seines Nutzungskonzepts auf viel Kritik stößt. Jetzt fand die zweite Bauverhandlung zum Projekt an der Ecke Schulgasse/Mozartstraße statt. Diese nahm die Bürgerinitiative „Stadt Leben Dornbirn“ zum Anlass, um auf die aus ihrer Sicht zu erwartenden Belastungen durch den geplanten Gastronomiegroßbetrieb aufmerksam zu machen.

Verkehr und Lärm befürchtet

„Hier ist mitten im Wohngebiet ein Gastronomiebetrieb mit 270 Sitzplätzen geplant, inklusive Nachtclub mit Öffnungszeiten bis 4 Uhr früh. Wenn man bedenkt, dass die Anlieferung zum Lebensmittelgeschäft Sutterlüty ab 5 Uhr früh beginnt, würde das bedeuten, dass in diesem Bereich der Innenstadt praktisch nur eine Stunde kein Verkehr ist“, bringt Beate Fetz einen Teil der Sorgen der Innenstadtbewohner auf den Punkt. Neben der Verkehrsbelastung befürchten die Anwohner eine Minderung der Lebens- und Wohnqualität durch nächtlichen Lärm und Vandalismus durch alkoholisierte Partygäste. Seitens des Bauherrn gebe es keine Gesprächs- oder Kompromissbereitschaft – auch durch die Stadtregierung fühlt sich das Bürgerkomitee nicht unterstützt.

Konstruktive Lösungen

„Wir kämpfen seit über 12 Jahren für eine Reduzierung der Verkehrsbelastung und fordern unter anderem eine Erweiterung der Fußgängerzone und der Begegnungszonen sowie flächendeckende Tempolimits und deren Kontrolle. Offensichtlich fehlt der politische Wille, die Lebensqualität für die Anrainer zu verbessern“, beklagt Beate Fetz. Vor einem Jahr haben sich einige Bürger und Geschäftstreibende der Innenstadt in der neu gegründeten Initiative „Stadt Leben Dornbirn“ zusammengeschlossen. Gemeinsam mit den Entscheidungsträgern wollen sie nach Lösungen für eine sichere und zukunftsfähige Mobilität, für mehr Sicherheit und für eine Verbesserung der Lebensqualität in ganz Dornbirn suchen. „Wir sind keine Protestbewegung, sondern vielmehr eine Ansprechplattform für interessierte Bürger. Wir sind auf der Suche nach konstruktiven Lösungen und möchten alle einladen, an einer lebenswerten Zukunft mitzuwirken“, erklärt Franz Wölfler von „Stadt Leben Dornbirn“. Wer an einer Mitarbeit interessiert ist, findet alle wichtigen Infos unter www.stadtlebendornbirn.org.

Verfahren nicht abgeschlossen

Während die Bürgerinitiative auf ihre Arbeit aufmerksam machte und Unterschriften sammelte, lief wenige Meter daneben die Bauverhandlung. „Es gab massive Einsprüche der Anrainer. Einige offene Punkte waren von der Behörde im Vorfeld nicht geklärt worden. Dabei geht es unter anderem um die rechtliche Situation betreffend der kleinen Gasse zwischen Neubau und Lebensmittelgeschäft“, informiert Anrainer Mario Marxgut.

So konnte auch nach vier Stunden keine Einigung gefunden und kein gültiger Bescheid erlassen werden. Die Fertigstellung des innerstädtischen Bauprojekts dürfte sich somit weiter verzögern. lcf

Der Rohbau steht schon eine Weile, der angedachte Gastronomiebetrieb bereitet einigen Anrainern Sorgen.
Der Rohbau steht schon eine Weile, der angedachte Gastronomiebetrieb bereitet einigen Anrainern Sorgen.
Beate Fetz und ihre Mitstreiter hatten sich mit Warnwesten nahe dem Gebäude postiert.lcf (3)
Beate Fetz und ihre Mitstreiter hatten sich mit Warnwesten nahe dem Gebäude postiert.lcf (3)

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