Vorarlberg als Schauplatz für ein Videospiel

Vorarlberg / 24.02.2023 • 17:41 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Das technische Grundgerüst für das Videospiel steht bereits.
Das technische Grundgerüst für das Videospiel steht bereits.

Maximilian Witsch (28) aus Lustenau versetzt das Land und seine Geschichten in seinem Actionshooter ins Mittelalter.

LUSTENAU Die zündende Idee kam Maximilian Witsch beim Wandern mit seinen Freunden. „Es wurde uns bewusst, wie faszinierend Vorarlberg ist, nicht nur was die Sehenswürdigkeiten und die Natur betrifft. Das Land hat auch geschichtlich einen unglaublichen Wandel durchlebt“, erzählt der Lustenauer. Warum also nicht ein Videospiel programmieren, in dem Zocker an Vorarlberger Schauplätzen spannende Aufgaben zu bewältigen haben? Seit 2014 arbeitet Maximilian Witsch in einem fünfköpfigen Team daran, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen.

Der Lustenauer, der als Technical Artist bei der Videoproduktionsfirma Zero Division arbeitet, betritt mit seinem Projekt Neuland. „Videospiele haben mich zwar schon immer fasziniert, mich hat aber eher das interessiert, was dahinter steckt, nicht unbedingt das Spielerlebnis an sich“, erzählt er.

„Klushund“

In seinem ersten eigenen Videospiel werden Märchen, Fabeln und Geschichten aus Vorarlberg in einer eigenen Interpretation erzählt. Vorarlberg wird dabei ins Mittelalter versetzt. „Das Spiel bezieht sich sehr auf Geschichten wie den Klushund oder die Teufelsbrücke im Montafon“, gibt der kreative Kopf einen Vorgeschmack. Inspiration für die Storyline holte sich der gelernte Drucktechniker vor allem aus alten Vorarlberger Büchern. „Es gibt sehr viel spannenden literarischen Stoff aus Vorarlberg, den man erzählen und behandeln kann. In dem Spiel wird aber nicht nur das Bunte und Schöne thematisiert, es wird auch ein bisschen düsterer.“

Nicht nur die Geschichte, sondern auch die Schauplätze spielen in dem Videospiel eine große Rolle. Entstehen wird ein Actionshooter für PC, Playstation und XBox, in dem Regionen wie der Bregenzerwald, das Montafon, Bregenz und Feldkirch sowie alte Burgen und Ruinen in Egoperspektive erkundet werden können. „Es war uns wichtig, echte Schauplätze aus Vorarlberg zu integrieren, denn wo kann man sich besser orientieren als in der realen Welt?“, unterstreicht Witsch. Der Lustenauer beschreibt das Spiel als künstlerisches Werk: „Wir versuchen eine Geschichte in Hollywood-Blockbuster-Art zu erzählen, nur eben in Form eines Spiels.“ In dem Spiel gibt es zum einen eine offene Welt, in der der Spieler entscheiden kann, welchen Pfad er einschlägt. Der Rest des Videospiels ist linear aufgebaut. „Ich vergleiche das gerne mit Ikea – als eine Illusion der Bewegungsfreiheit“, sagt er mit einem Schmunzeln. An einem Titel wird derzeit noch getüftelt. Unterstützung bekommt er bei dem Projekt unter anderem vom Vorarlberger Komponisten Felix Bernhard Huber, der für den erzählerischen und musikalischen Inhalt verantwortlich ist.

Das technische Grundgerüst für das Spiel steht bereits. Nun gehe es darum, diesem Leben einzuhauchen. Dafür möchte Maximilian Witsch Vorarlberger Künstler gewinnen. „Wir möchten Künstlern die Möglichkeit bieten, sich in dem Spiel zu verewigen, sei es bildnerisch oder musikalisch. Einbringen kann man sich aber auch als Synchronsprecher oder Schauspieler. Wir freuen uns über alle, die sich gerne beteiligen möchten.“

„Viel Zeit und Geld investiert“

Ziel sei es, das Projekt in ein bis zwei Jahren abzuschließen. Es vergehe kein Tag, an dem nicht an dem Spiel gearbeitet wird. „Wir investieren schon jahrelang sehr viel Zeit und Geld in das Projekt“, erzählt Maximilian Witsch, der bereits um eine Förderung beim Land angesucht hat. Sein Ziel ist es, die Gamer mit dem Vorarlberger Spiel zu inspirieren. „Ich möchte zeigen, wie besonders der Ort ist, an dem wir leben.“ VN-TAS

„Es war uns wichtig, echte Schauplätze aus Vorarlberg zu integrieren.“

Eine Szene in Anlehnung an die Stadt Feldkirch. witsch (2)
Eine Szene in Anlehnung an die Stadt Feldkirch. witsch (2)
Maximilian Witsch arbeitet seit 2014 an seinem Projekt.
              VN/Steurer

Maximilian Witsch arbeitet seit 2014 an seinem Projekt.

VN/Steurer

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