„Pläne wurden detailliert ausgearbeitet“

Dornbirn investiert heuer eine halbe Million Euro in die Blackout-Vorsorge.
Dornbirn Die Vorsorge vor einem Blackout, also einem flächendeckenden, länger anhaltenden Ausfall von Strom und weiterer Infrastruktur, ist in aller Munde. Das Land Vorarlberg informierte jüngst in einer Broschüre die Bevölkerung, wie sie sich auf einen Blackout vorbereiten kann. Doch wie sind die Gemeinden auf so einen Notfall aufgestellt? Hohenems brachte vergangenes Jahr seine Infrastruktur auf den neuesten Stand, auch in Lustenau sieht man sich gut aufgestellt (wir berichteten).
Geld für Notstromaggregate
500.000 Euro hat die Stadt Dornbirn dieses Jahr für Vorkehrungen zur Blackoutvorsorge budgetiert. Ein Großteil davon wird für die Anschaffung von mobilen und stationären Notstromaggregaten verwendet, wie im Rathaus zu erfahren war. „Ziel ist eine möglichst flächendeckende Notstromversorgung der öffentlichen und kritischen Infrastruktur“, erläutert Bürgermeisterin Andrea Kaufmann. Bereits seit eineinhalb Jahren beschäftigt sich das Krisenmanagement der Stadt Dornbirn mit den möglichen Auswirkungen und Einschränkungen in Folge einer Strom-Mangellage.
„Wir sind bestmöglich vorbereitet. Die städtische Einsatzleitung für den Krisen- und Katastrophenfall wurde neu aufgestellt, außerdem wurden Notfall- und Einsatzpläne ausgearbeitet“, sagt die Dornbirner Stadtchefin, die auch zuständige Referentin für das Sicherheits-, Rettungs- und Feuerwehrwesen ist.
Hauptanlaufstelle im Falle eines Blackouts ist das Kulturhaus Dornbirn – darüber hinaus werden in den Bezirken Notfalltreffpunkte eingerichtet. Dort bekommen die Bürger Informationen zur aktuellen Lage und können einen Notruf absetzen. „Die Pläne wurden sehr detailliert ausgearbeitet und die Notfalltreffpunkte können in kürzester Zeit eingerichtet und beschildert werden. Alle Mitglieder der Einsatzleitung sind mit Funk ausgestattet“, führt die Bürgermeisterin aus.
Eingerichtet werden die Notfalltreffpunkte unter anderem in den Dornbirner Feuerwachen – bis der neue Feuerwehrstützpunkt im Hatlerdorf gebaut wird, wird es allerdings noch zwei, drei Jahre dauern. „Wir sind hier erst in der Planungsphase“, informiert Kaufmann.
Flächendeckender Notstrom
Die Infrastruktur in Dornbirn kann im Falle eines Blackouts über mehrere Tage aufrecht erhalten werden. Die Zentrale der Feuerwehr, das Rathaus und das städtische Krankenhaus sind bereits mit stationären Aggregaten notstromversorgt. Beim Heizwerk (Standort Werkhof) sind die Planungen gut fortgeschritten und in einem nächsten Schritt ist die Beschaffung eines stationären Notstromaggregats vorgesehen. Zusätzlich ist die Beschaffung von mobilen Notstromaggregaten geplant. Diese kommen beispielsweise bei der Trinkwasserversorgung zum Einsatz. „Die städtische Wasserversorgung ist im Falle eines Stromausfalls zu etwa 85 Prozent gesichert. Zur Verbesserung der Trinkwasser-versorgung der Berggebiete und der Oberzone werden in den jeweiligen Pumpwerken Einspeispunkte für Notstromaggregate umgesetzt und es wird ein mobiles Notstromaggregat angeschafft“, so Andrea Kaufmann.
Was die Abwasserentsorgung betrifft, so müssen im Falle eines längeren Stromausfalls bestimmte Punkte im Kanalnetz (Pumpstationen) angefahren und leergepumpt werden. Auch hier ist eine Versorgung mit mobilen Notstromaggregaten je nach Verfügbarkeit und Lieferzeiten geplant. Im Fall der ARA Dornbirn ist ein Notstromkonzept in Ausarbeitung.
Übung am 2. März
Wie ausgereift die Krisenpläne sind und wo noch nachjustiert werden muss, wird sich am 2. März zeigen. Ab 15 Uhr ist eine große Blackoutübung angesetzt, bei der die Einsatzorganisationen die verschiedenen Szenarien in Echtbetrieb üben werden. Alle wichtigen Infos zur Vorgangsweise im Fall eines Blackouts finden Dornbirner unter www.dornbirn.at/blackout.lcf
„Die Wasserversorgung ist im Falle eines Stromausfalls zu etwa 85 Prozent gesichert.“
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