Tödliche Nachschau im Pelletlager

Ermittlungen nach der Tragödie mit zwei Toten in Lecher Hotelkeller abgeschlossen.
Lech Was hat zu der Tragödie in dem Hotelkeller in Lech geführt? Die Suche nach der Ursache lief seit Freitagabend auf Hochtouren. Seit Sonntag ist klar: Das Kohlenmonoxid, das zum Tod der beiden Männer geführt hat, dürfte bei der Lagerung der Pellets entstanden sein.
Die Einsatzkräfte wurden am Freitag gegen 19 Uhr zum Landhaus des Hotels Plattenhof in Lech-Tannberg alarmiert, nachdem zwei Hotelangestellte im Pelletlager bewusstlos aufgefunden wurden. Die Feuerwehr und Rettung rückten mit einem Großaufgebot aus. Neben 200 Feuerwehrleuten mit 30 Fahrzeugen, 47 Rettungskräften mit neun Fahrzeugen und fünf Notärzten waren auch vier Polizeistreifen mit acht Beamten und das Kriseninterventionsteam mit fünf Mitarbeitern im Einsatz. Die beiden Männer (23 und 52 Jahre alt) konnten gegen 19.30 Uhr unter Einsatz von schwerem Atemschutz von der Feuerwehr aus dem Keller geborgen werden, doch für sie kam jede Hilfe zu spät. Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen konnte nur mehr ihr Tod festgestellt werden.
Sechs Verletzte
Im Landhaus, das vom Hotel Plattenhof baulich getrennt ist, befinden sich Gäste- und Personalzimmer. Am Freitag waren dort 34 Personen gemeldet. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte hatten alle das Gebäude bereits verlassen, wie der Bludenzer Bezirksfeuerwehrinspektor Christoph Feuerstein schildert. Sie blieben unverletzt. Sechs Personen – drei Ersthelfer und drei Feuerwehrkräfte – wurden mit Verdacht auf eine Kohlenmonoxidvergiftung in das Landeskrankenhaus Bludenz eingeliefert.
Bei einer Lageerkundung am Samstagvormittag stellte sich heraus, dass die Kohlenmonoxidbelastung in dem Lagerraum für eine Untersuchung noch zu groß ist. Feuerwehrleute aus Lech, Bludenz und von der Firma Getzner pumpten daraufhin gemeinsam mit Mitarbeitern einer Spezialfirma das Kohlenmonoxid aus dem Gebäude. Wie die Polizei weiter berichtet, wurden außerdem rund fünf Kubikmeter Pellets aus dem Lager gepumpt, um eventuell vorhandene Brandherde auszuschließen. Bei einer Spurensicherung konnten nach bisherigem Ermittlungsstand kein Defekt an der Heizung und auch keine anderen Hinweise auf Fremdverschulden festgestellt werden.
Bei den toten Männern handelt es sich Polizeiangaben zufolge um einen 23-jährigen Ungar, der als Hausmeister im Plattenhof arbeitete und den 52-jährigen Hoteldirektor, der aus Italien stammt. Die Leichname wurden laut Polizei von der Staatsanwaltschaft zur Bestattung freigegeben.
Die 34 Personen, die im Landhaus Plattenhof untergebracht waren, wurden nach dem Vorfall in Ersatzquartieren untergebracht. Laut Bürgermeister Gerhard Lucian konnten sie am Samstag die Zimmer wieder beziehen. Der Bezirksfeuerwehrinspektor habe das Gebäude freigegeben, nachdem nach dem Abpumpen der Pellets keine Gasentwicklung mehr festgestellt werden konnte. vn-ger
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