„Kinder digital bei der Hand nehmen“

Eltern wie Schüler werden im Umgang mit Handy bei Vortrag und Schülerworkshop sensibilisiert.
Lustenau Was gibt es bei Kindern im Umgang mit dem Handy zu beachten? Welche Chancen aber auch Gefahren lauern für die jungen Handynutzer? Antworten darauf fanden die Eltern der Volksschule Rotkreuz am Mittwochabend beim Vortrag von Referent Alexander Wachter. Dieser schult Eltern und Schüler in ihrer Medienkompetenz und findet klare Worte: „Je jünger das Kind ist, desto größer muss die Kontrolle vonseiten der Eltern sein“, so Wachter. „Wir müssen unsere Verantwortung als Eltern wahrnehmen und sie vor bestimmten Inhalten im Netz schützen. Nur so ist ein sicherer Umgang möglich.“

„Die Kinder werden immer jünger im Umgang mit dem Handy. Damit verbunden ist das Surfen im Internet. Wir wollen ihnen einen Grundstein mitgeben. Sie sollen wissen, dass nicht alles, was im Internet steht, wahr ist“, sagt Elke Brunold vom Elternverein der Volksschule Rotkreuz. Sie hat Alexander Wachter, Spezialist für dieses Thema, gewinnen können. Er informiert in einem ersten Schritt die Eltern und macht Workshops mit den Viertklässlern, damit diese fit im Umgang mit dem Handy werden.
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Anna Vogel (40) ist eine der Zuhörerinnen, die der Einladung des Elternvereins gefolgt ist. „Spätestens, wenn unser Sohn in die nächste Schule wechselt, wird er von uns ein Handy erhalten“, sagt sie. So wie ihr geht es vielen Eltern, die zum Vortrag „Digitale Medien. Chancen und Gefahren“, gekommen sind. Sie wollen sich darüber informieren, wie sie sich bestmöglich auf die neue Situation vorbereiten können.

„Es geht um Aufklärung. Wir müssen die Kinder sprichwörtlich an der Hand nehmen und sie in der ersten Zeit begleiten“, so Wachter. „Die Kinder sollen sich sicher und stark fühlen und wissen, dass sie jederzeit bei Problemen zu ihren Eltern oder der Schulsozialarbeit kommen können“, sagt Wachter. Er stellt einen Vergleich an und ruft den Eltern in Erinnerung, dass jeder seinem Kind den Nachhauseweg von der Schule anfangs erklärt hat, damit es sicher wieder nach Hause findet. Genauso soll man sich mit dem Handy und dem Internet verhalten.

Wachter, ehemaliger Landeskriminalbeamter und heutiger Bewährungshelfer, klärt bereits in den Volksschulen auf. „Wenn dies erst in der Mittelschule geschieht, haben die Kinder bereits erste Erfahrungen am Handy gesammelt. Das ist zu spät“, so Wachter. Gemeinsam mit Kerstin Hofer, Schulsozialarbeiterin der Volksschule Rotkreuz, geht er an dieses Thema heran. „Ich werde bei den Workshops mit den Viertklässlern in der Beobachterrolle dabei sein. Denn, wenn später einmal ein Problem am Handy auftaucht, kann ich hier anknüpfen“, informiert sie. Leider gibt es im Internet trotz vieler Vorteile auch immer wieder Menschen, die die Kinder unter falschen Vorwänden anlocken, sie mobben oder zu Handlungen bewegen, die strafbar sind. Damit dies erst gar nicht so weit kommt, setzt Wachter auf Aufklärung. Nur so gelinge der Übergang für die Kinder in die Welt der digitalen Medien. BVS

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