Mit „Stavi” verlor Lustenau ein Original

Vorarlberg / 28.02.2023 • 17:16 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Ex-Partnerin Nada und Tochter Pamela werden in „Oskis“ jeden Tag auf „Stavi“ angesprochen.VN/ps
Ex-Partnerin Nada und Tochter Pamela werden in „Oskis“ jeden Tag auf „Stavi“ angesprochen.VN/ps

Martin Deuring, Chef von Oskis Jausenstation, verstarb vor einigen Wochen.

Lustenau Es gibt Menschen, die, wenn sie sterben, eine Kommune ärmer machen. Man nennt sie gerne Originale. Genau das war Martin Deuring, den sie „Stavros“ oder einfach nur „Stavi“ nannten. Chef und Eigentümer der bekannten „Oskis“ Jausenstation in Lustenau. Ein Ort, mehr als nur ein Schnellimbiss, ein beliebter Treff in der Marktgemeinde, ein unverwechselbares Stück Lustenau.

Probleme mit dem Herzen

Unverwechselbar war auch dessen kürzlich im Alter von 61 Jahren verstorbener Eigentümer Martin Deuring. Ein sprichwörtlich gewichtiger Charakter, ein Typ, ein Unikum. „Der Papa. Ja, man mochte ihn. Er war in jeder Runde beliebt. Ich habe viel von ihm gelernt. Wir wussten ja, dass er nicht 100 wird. Aber ein paar Jährchen hätten wir ihn schon noch gerne bei uns gehabt“, formuliert Tochter Pamela (30) ihre Hommage an den Vater.

Sein Tod war kein Blitz aus heiterem Himmel. Martin Deuring war stark übergewichtig, hatte schon vor seinem Tod Probleme mit dem Herzen. „Er hat früher Eishockey gespielt, fuhr Motorrad, fischte und hat gegolft. Als er dann eine Herzmuskelentzündung bekam, hörte er auf zu rauchen. Und dann kam das mit dem Gewicht“, erzählt die Tochter.

Immer gut drauf

„Stavi“ übernahm „Oskis“ Jausenstation von seinem Vater Oskar. Gegründet 1981, trat Sohn Martin, gelernter Koch, bereits 1984 dessen Nachfolge an. Die „Pizza Stavros“ kreierte er damals. Das Geschäft lief, der Ausbau zu einem Juwel einer Jausenstation folgte.

„Stavros“ briet auf der großen Grillplatte seine Hamburger und Currywürste, Zack-Zack und anderes. Immer gut drauf, mit einem schelmischen Grinser im Gesicht. Sich mit ihm zu unterhalten, war stets Teil der Jause. Er wusste, was in Lustenau Spezielles los war, und er ließ sich selbst gerne über Gott, die Welt und die Unterwelt informieren.

„Stavi” und die Golfrunde

„Er war ein einzigartiger Typ. Ein guter Rechner, unterhaltsam und gutmütig. Ich habe viel Lustiges mit ihm erlebt”, spricht Austria Lustenau Ex-Präsident Hubert Nagel (71) über seinen ehemaligen Vorstandskollegen.

Jochen Scherer (79), Chef jener Golfrunde, die seit 28 Jahren zur Ausübung ihres Sports an den Klopeiner See fährt und zu der auch „Stavi“ gehörte, wird den Gastronom ebenfalls nie vergessen. „Wir wussten alle über seine immer wieder auftretenden gesundheitlichen Probleme. Aber es ging ihm mit uns meistens gut. Er sorgte für viel Geselligkeit. Er hat für uns auch gegrillt und Käsknöpfle gekocht.“

Tochter Pamela und ihre Mama Nada werden in der Jausenstation täglich auf ihren Vater und Ex-Partner angesprochen. „Die Gäste vergessen ihn nicht.“ Pamela weiß: Sie wird noch sehr, sehr lange über ihren Papa erzählen müssen. In „Oskis“ Jausenstation bleibt „Stavi“ unsterblich. VN-hk

Deuring in der alten „Oski“-Bretterbude.
Deuring in der alten „Oski“-Bretterbude.
„Stavi“ an seinem Griller vor dem Umbau.
„Stavi“ an seinem Griller vor dem Umbau.
„Stavros“ Martin Deuring verstarb kürzlich mit 61 Jahren.Deuring
„Stavros“ Martin Deuring verstarb kürzlich mit 61 Jahren.Deuring
Für Tochter Pamela war Papa Martin der Allerbeste.
Für Tochter Pamela war Papa Martin der Allerbeste.

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