Dieser Vorarlberger Snowboarder spielt im Kinofilm “Stams” mit

Ein Montafoner spielt eine der Hauptrollen in dem Dokumentarfilm „Stams“, der am 3. März im Kino anläuft.
St. Gallenkirch „Stams“ nennt sich ein beeindruckender Dokumentarfilm der ab 3. März in den heimischen Kinos läuft. Bei der Berlinale feierte das Werk von Regiesseur Bernhard Braunstein am 19. Februar seine Weltpremiere.
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Eine der Hauptrollen spielt der Vorarlberger Noah Abdel Aziz, der – so wie auch die anderen Protagonisten – ein Jahr lang von einem Filmteam begleitete wurde.
Nicht nur Sportinsider wissen, was hinter der schlichten Bezeichnung „Stams“ steht. Es handelt sich um das berühmt-berüchtigte Skigymnasium im gleichnamigen Tiroler Ort, das seit Jahrzehnten als Kaderschmiede für zukünftige Weltcup-Fahrer, Olympiamedaillengewinner und Weltmeister steht. Der heute 22-jährige Montafoner besuchte von 2015 bis 2020 das Gymnasium und war ein großer Hoffnungsträger in der heimischen Boardercross-Szene. Bis eine schwere Rückenverletzung im Sommer 2020 alle Träume vom Spitzensport beendeten.


So wie rund 98 Prozent aller anderen Stams-Schüler und -Schülerinnen war es Noah Abdel Aziz am Ende nicht vergönnt, zu nationalen oder sogar internationalen Ruhm zu kommen. Wie der Weg dorthin führt, zeichnet Regisseur Bernhard Braunstein in seiner 97 Minuten dauernden Doku auf. Penibel genau wird jeder Tag in Stams getaktet. Angefangen vom Training, Unterricht, spärlicher Freizeit bis hin zum oftmals harten Internatsleben. Für Noah war seine Zeit am Skigymnasium wie eine Lebensschule. „Ich war fünf Jahre dort, bin aber mental um zehn Jahre gereift.“ Der sehr aufgeschlossene und extravertierte Gortipohler gewöhnte sich auch schnell an das Mitfilmen. „Nach 14 Tage habe ich nicht einmal gemerkt, dass eine Kamera da war. Außerdem wurde auch sehr behutsam vorgegangen und wir konnten Stopp sagen, wenn es uns unangenehm wurde.“ Er selbst hat den Film bereits gesehen und ist durchaus begeistert.


Mit seinen langen lockigen Haaren und seinem durchtrainierten Körper würde der fesche Montafoner, der im Sommer als Bademeister tätig ist, in jedem Spielfilm eine gute Figur abgeben. Doch wenn es um eine mögliche Schauspielkarriere geht, winkt Noah Abdel Aziz (noch) ab. „Meine Leidenschaft gehört voll und ganz dem Boardercross. Im Winter bin ich sieben Tage die Woche auf dem Schnee.“ Seine Passion gibt er nun hauptberuflich als Trainer weiter. Im Vorarlberger Skiverband trainiert er die 10- bis 14-Jährigen. „Ich würde mich freuen wenn noch mehr Kinder im Alter von acht bis 14 Jahre alt zu uns in den Verein kommen würden“, hofft er auf diesem Weg gehört zu werden. „ Mir liegt es am Herzen, dass der Snowboard-Sport wieder ein Aufschwung bekommt.“
Erfolge konnte Abdel Aziz für den ÖSV verbuchen, wo er die Paralympics-Sportler trainiert.


Einer von ihnen schaffte vor einem Jahr, nach nur fünf Monaten Trainig, sogar die Qualifikation für die Spiele in Peking. „Mein Ziel ist es, beide zur nächsten Paralympics 2026 zu bringen. Das wird nicht einfach, weil sie ihren Sport nur nebenberuflich betreiben können.“ Doch mit seiner sehr positiven Art, seiner Beherztheit und den eigenen Erfahrungen unternimmt er das Bestmögliche. Und sollte ihm das tatsächlich gelingen, wäre das so wie im Film, wie es sprichwörtlich heißt. Natürlich mit ihm in der Hauptrolle. CRO
ZUR PERSON
Noah Abdel Aziz
Geboren 13. März 2000
Wohnort St. Gallenkirch
Beruf Trainer beim Vorarlberger Skiverband und ÖSV
Hobbys Snowboarden, Skateboarden, Longboarden, Slacklinen, Klettern
Kinostart von „Stams“ 3. März
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