“Stavi”, das Orginal. Warum der verstorbene “Oski”-Chef unvergessen bleibt

Vorarlberg / 28.02.2023 • 16:20 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Martin Deuring alias "Stavros" bzw. "Stavi": Ein Lustenauer Original, das mit 61 Jahren verstarb und die Seele von "Oskis" Jausenstation war. <span class="copyright">Deuring</span>
Martin Deuring alias "Stavros" bzw. "Stavi": Ein Lustenauer Original, das mit 61 Jahren verstarb und die Seele von "Oskis" Jausenstation war. Deuring

Er starb vor einigen Wochen. Nicht nur Tochter Pamela hat ihren Vater als Original in Erinnerung.

Lustenau Es gibt Menschen, die, wenn sie sterben, eine Kommune ärmer machen. Man nennt sie gerne Originale. Genau das war Martin Deuring, den sie “Stavros” oder einfach nur “Stavi” nannten. Chef und Eigentümer der bekannten “Oskis” Jausenstation in Lustenau. Ein Ort, mehr als nur ein Schnellimbiss, ein beliebter Treff in Lustenau, ein unverwechselbares Stück Lustenau.

Ex-Partnerin Nada und Tochter Pamela werden in "Oskis" Jausenstation jeden Tag auf "Stavi" angesprochen. <span class="copyright">VN/Steurer</span>
Ex-Partnerin Nada und Tochter Pamela werden in "Oskis" Jausenstation jeden Tag auf "Stavi" angesprochen. VN/Steurer

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Probleme mit dem Herzen

Unverwechselbar war auch dessen kürzlich im Alter von 61 Jahren verstorbener Eigentümer Martin Deuring. Ein sprichwörtlich gewichtiger Charakter, ein Typ, ein Unikum. “Der Papa. Ja, man mochte ihn. Er war in jeder Runde beliebt. Ich habe viel von ihm gelernt. Wir wussten ja, dass er nicht 100 wird. Aber ein paar Jährchen hätten wir ihn schon noch gerne bei uns gehabt”, formuliert Tochter Pamela (30) ihre Hommage an den Vater.

Martin Deuring in der alten "Oski"-Bretterbude vor dem großen Umbau. Die Imbiss-Station hat in Lustenau Kultstatus.
Martin Deuring in der alten "Oski"-Bretterbude vor dem großen Umbau. Die Imbiss-Station hat in Lustenau Kultstatus.

Sein Tod war kein Blitz aus heiterem Himmel. Martin Deuring war stark übergewichtig, hatte schon vor seinem Tod Probleme mit dem Herzen. “Er hat früher Eishockey gespielt, fuhr Motorrad, fischte und hat gegolft. Als er dann eine Herzmuskelentzündung bekam, hörte er auf zu rauchen. Und dann kam das mit dem Gewicht”, erzählt die Tochter.

Immer gut drauf

“Stavi” übernahm “Oskis” Jausenstation von seinem Vater Oskar. Gegründet 1981 trat Sohn Martin, gelernter Koch, bereits 1984 dessen Nachfolge an. Die “Pizza Stavros” kreierte er damals. Das Geschäft lief, der Ausbau zu einem Juwel einer Jausenstation folgte.

Martin Deuring mit seinem Vater, Partnerin Nada und seiner Mutter (v.l.). Imbissstuben-Gründer Oskar starb vor elf Jahren.
Martin Deuring mit seinem Vater, Partnerin Nada und seiner Mutter (v.l.). Imbissstuben-Gründer Oskar starb vor elf Jahren.

“Stavros” briet auf der großen Grillplatte seine Hamburger und Currywürste, Zack-Zack und anderes. Immer gut drauf, mit einem schelmischen Grinser im Gesicht. Sich mit ihm zu unterhalten war stets Teil der Jause. Er wusste, was in Lustenau Spezielles los war, und er ließ sich selbst gerne über Gott, die Welt und die Unterwelt informieren.

Für Tochter Pamela war Papa Martin schon als kleines Mädchen der Allerbeste. Jetzt ist sie Chefin von "Oskis" Jausenstation.
Für Tochter Pamela war Papa Martin schon als kleines Mädchen der Allerbeste. Jetzt ist sie Chefin von "Oskis" Jausenstation.

“Stavi” und die Golfrunde

“Er war ein einzigartiger Typ. Ein guter Rechner, unterhaltsam und gutmütig. Ich habe viel Lustiges mit ihm erlebt”, spricht Austria Lustenau Ex-Präsident Hubert Nagel (71) über seinen ehemaligen Vorstandskollegen.

Auch als Golfer war "Stavros" am Klopeinersee mit seiner Runde gerne zugegen. Die Kumpel vermissen ihn schmerzlich.
Auch als Golfer war "Stavros" am Klopeinersee mit seiner Runde gerne zugegen. Die Kumpel vermissen ihn schmerzlich.

Jochen Scherer (79), Chef jener Golfrunde, die seit 28 Jahren zur Ausübung ihres Sports an den Klopeiner See fährt und zu der auch “Stavi” gehörte, wird den Gastronom ebenfalls nie vergessen. “Wir wussten alle über seine immer wieder auftretenden gesundheitlichen Probleme. Aber es ging ihm mit uns meistens gut. Er sorgte für viel Geselligkeit. Er hat uns auch gegrillt und Käsknöpfle gekocht.”

"Stavi" an seinem Griller in der alten Bude. Später baute er diese zu einer modernen Jausenstation um.
"Stavi" an seinem Griller in der alten Bude. Später baute er diese zu einer modernen Jausenstation um.

Tochter Pamela und ihre Mama Nada werden in der Jausenstation täglich auf ihren Vater und Ex-Partner angesprochen. “Die Gäste vergessen ihn nicht.”

Pamela weiß: Sie wird noch sehr, sehr lange über ihren Papa erzählen müssen. In “Oskis” Jausenstation bleibt “Stavi” unsterblich.

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