„Noch immer viele Patienten im Spital“
Corona: Infektionsgeschehen bleibt stark, Sanitätsdirektor ruft zur Impfung auf.
SCHWARZACH Die Corona-Impfzahlen seien „dramatisch tief“, sagt Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher: 200, 250 würden derzeit zusammenkommen. Pro Woche und in ganz Vorarlberg. Dabei handle es sich überwiegend um Auffrischungsimpfungen. Erstimpfungen gebe es so gut wie keine mehr. Dabei wäre eine Impfung nach wie vor wichtig, wie Grabher betont. Vor allem für Menschen, die aufgrund einer anderen Erkrankung bereits geschwächt sind und für die eine Infektion daher schwerwiegendere Folgen haben könnte; oder für Männer und Frauen, die Angehörige zu schützen haben.
Es gebe nach wie vor schwere Corona-Verläufe: „Das zeigt ein Blick in die Spitäler“, so der Sanitätsdirektor: 31 Patienten wurden gestern gezählt, zwei mussten intensivmedizinisch behandelt werden. „Das sind noch immer sehr viele“, erklärt Grabher.
Im Februar hat sich das Infektionsgeschehen wieder verstärkt. Allein für den vergangenen Dienstag werden in der offiziellen Datenbank 220 neue Fälle ausgewiesen. In Wirklichkeit dürfte es freilich eine wesentlich größere Dunkelziffer geben. Ausgewiesen werden nur Fälle, die sich durch einen Test bestätigt haben – und getestet wird kaum noch. In ganz Österreich gibt es wieder mehr als 1500 Spitalspatienten mit Corona. Das Prognosekonsortium des Gesundheitsministeriums geht von einem weiteren Anstieg aus. Andererseits könnte der Höhepunkt des Infektionsgeschehens nahe sein. Abwasserproben würden darauf hindeuten, berichtet das Konsortium.
Hohenems als Ausnahme
In Vorarlberg weiß Christoph Scheffknecht, Leiter des Umweltinstituts des Landes, wie es um die Entwicklung der Virenkonzentration im Abwasser bestellt ist: In fünf von sechs Kläranlagen, in denen sie erfasst wird, nehme sie nicht mehr zu, so Scheffknecht. Die Kläranlage Hohenems bilde die Ausnahme. Bei den Viren mittlereile eindeutig dominant sei die Variante XBB.1.5 mit einem Anteil von mehr als 50 Prozent. In den benachbarten Regionen des Bodenseeraums werden gemessen an der Bevölkerung deutlich weniger Infektionen bestätigt als in Vorarlberg. Auch in der Schweiz sind aber wieder mehr Menschen mit Corona im Spital als etwa noch Mitte Februar. JOH
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