Baubeginn eines Megaprojekts

Kapfschlucht-Aufweitung: Provisorische Fußgänger- und Radbrücke eröffnet. Heilig-Kreuz-Brücke gesperrt.
Feldkirch Die Planungen starteten vor Jahren, die Vorarbeiten haben vergangenen Dezember begonnen, ebenso wurde bereits im Februar die provisorische Fuß- und Radwegbrücke über die Ill errichtet. Am Freitag feierten der Wasserverband Ill-Walgau und die Stadt Feldkirch gemeinsam mit Vertretern von Bund, Land und den beauftragten Unternehmen mit dem Spatenstich den offiziellen Auftakt zur Aufweitung der Kapfschlucht.
Schutz vor Hochwasser
Mit diesem wurde die neue Behelfsbrücke über die Ill in den Stadtteil Kehr für Radfahrer und Fußgänger samt Aussichtsplattform eröffnet, gleichzeitig wurde die Heilig-Kreuz-Brücke für den gesamten Verkehr gesperrt. Das mit 24 Millionen Euro veranschlagte Projekt soll die Bevölkerung und die Infrastruktur vor Ort vor einem möglichen Hochwasser schützen, betonten Landesrat Christian Gantner, Bürgermeister Wolfgang Matt und Ministerialrat Ingo Schnetzer bei der Spatenstichfeier.
Vor dem eigentlichen Baustart wurde im Februar die provisorische Fahrrad- und Fußgängerbrücke über die Ill errichtet, die bis 2025 hier stehen bleiben soll. „Danach werden Teile der Brücke andernorts wiederverwendet“, erklärt Stadtbaumeister Gabor Mödlagl. „Die zu Fuß und mit dem Fahrrad beliebte Verbindung durch die Kapfschlucht von und nach Gisingen, Tosters und Nofels kann damit während der Bauzeit aufrecht erhalten werden“, erklärte Stadtrat Wolfgang Flach, Obmann des Wasserverbands Ill-Walgau.
An Spitzentagen passieren die Kapfschlucht bis zu 2000 Personen. Die rund 60 Tonnen schwere Brücke erstreckt sich in einer Länge von etwa 65 Metern quer über die Ill. In den kommenden Monaten werden die Untere Ardetzenberg- sowie die Kapfstraße abgebrochen. Ab Mitte März wird es in diesem Bereich zu ersten Felssprengungen kommen. „Die Kapfschlucht bildet für die Ill ein natürliches Nadelöhr, das wir beheben müssen. Die baulichen Eingriffe sind schwierig, aber leider notwendig“, erklärte Bürgermeister Matt und bat um Verständnis für die unterschiedlichen Belastungen. „Bei den bevorstehenden Sprengungen gehen wir behutsam vor. Anrainer werden vorher informiert“, sagte Projektleiter Wolfgang Errath. Rund 15.000 Kubikmeter Fels werden aus der Kapfschlucht bergmännisch und abschnittsweise von oben nach unten abgetragen.
Laut Bauplan erfolgen in der zweiten Jahreshälfte die Aufweitung des Flussprofils und der Abbruch der Heilig-Kreuz-Brücke. Von Herbst 2023 bis Ende 2024 sollen der Neubau der Heilig-Kreuz-Brücke, die Erstellung des von Marte.Marte-Architekten geplanten Galeriebauwerks und der Bau der neuen unteren Ardetzenbergstraße über die Bühne gehen. Mitte 2025 soll der erste Bauabschnitt abgeschlossen sein. VN-MIH

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