Flucht vor dem Krieg aus der Ukraine. Und jetzt will Schüler Roman …

Ein Jahr lebt Roman nach seiner Flucht aus Charkiw bereits in Höchst. Seine Klassenlehrerin schwärmt von ihm.
Höchst Vor einem Jahr berichtete vn.at über den gerade aus der umkämpften ukrainischen Stadt Charkiw geflohenen damals 13-jährigen Roman. Mit Mutter Viktoria (37) war er nach traumatischen Kriegserlebnissen nach Österreich gekommen. An der Mittelschule in Höchst nahm man den Buben warmherzig auf. In Adrian und Daniel fand er gleich gute Freunde.
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Schnell Deutsch gelernt
Jetzt, ein Jahr später, geht es Roman nicht nur an der Mittelschule Höchst gut, er hat sich überall prächtig integriert, seine Klassenlehrerin Brigitte Schagginger schwärmt regelrecht von ihm. “Roman hat so schnell Deutsch gelernt, wie ich es von einem Kind, das ohne Deutschkenntnis zu uns gekommen ist, noch nie erlebt habe.”
Roman hört das gerne, obwohl ihm lange kein Lächeln übers Gesicht kommt. “Ich würde ja noch lieber Englisch als Deutsch reden”, sagt er dem Interviewer. Doch die Lehrerin insistiert: “Er kann Deutsch. Sprechen Sie ruhig Deutsch mit ihm.”
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Ein lieber Kerl
Und so redet Roman Prykhodko in jener Sprache, die ihn laut Wunsch seiner Familie durch sein künftiges Leben begleiten soll. “Wir wollen hier bleiben. Mein Papa ist Lkw-Fahrer, arbeitet bei einer Spedition. Es geht uns gut”, sagt der Bub.
Dass es Roman an der Mittelschule Höchst gut geht, hat neben Lehrerin Schagginger auch mit Adrian und Daniel zu tun. Die beiden Knaben haben Roman vor einem Jahr ganz besonders ins Herz geschlossen und ihn wohlwollend betreut. Sie sind noch heute an seiner Seite. “Wir gehen gemeinsam Rad fahren, spielen Basketball, gehen spazieren. Roman ist ein lieber Kerl, kann gut mit Menschen umgehen”, beschreibt Adrian den jungen Ukrainer. Daniel bewundert Romans Ehrgeiz. “Wie der schnell Deutsch gelernt hat. Das ist schon bewundernswert.”
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Gedanken an die Heimat
Laut seiner Lehrerin ist Roman bald soweit, dass er jene Deutsch-Prüfung ablegen kann, die ihn dann vom außerordentlichen Schüler zum ordentlichen Schüler macht. “Er wird die vierte Klasse,in der er jetzt ist, wiederholen. Ich bin überzeugt davon, dass er danach positiv abschließt.” Ein guter Schüler ist Roman schon jetzt. Eifrig bringt er sich in allen Fächern ein und hat auch gute Noten.

Unlängst war er im Rahmen der Berufsorientierung in einem Tischlerbetrieb schnuppern. “Es hat mir gut gefallen”, beschreibt er seine Eindrücke. Was er einmal werden möchte, weiß er aber nicht. “Seine Talente sind vielfältig. Er ist handwerklich geschickt, aber auch eine akademische Karriere ist bei ihm durchaus möglich”, äußert sich Romans Klassenvorständin.
Doch bei aller Freude über seine geglückte Integration in der neuen Heimat denkt Roman doch auch viel an die Ukraine. “Ich informiere mich jeden Tag. Zwei meiner Onkel sind dort und kämpfen an der Front.” So sehr er sich der Ukraine auch immer noch verbunden fühlt, dorthin zurück wollen er und seine Eltern nicht mehr.
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