Kein Sturm mehr auf Gymnasien

Die meisten AHS-Direktoren verzeichneten heuer weniger Anmeldungen für ihre Schulen.
Schwarzach Reinhard Sepp (59), Direktor des BRG/BORG Dornbirn Schoren, zeigt sich etwas überrascht. „Ein Ansturm bei den Anmeldungen wie noch in den letzten Corona-Jahren war das nicht“, zog der Schulleiter nach Ende der Anmeldefrist für seine Bildungsstätte eine erste Bilanz. „Wir können heuer ganz sicher alle Schüler mit lauter Einser aufnehmen und auch viele mit nur einem Zweier. Wir hatten Jahre, da mussten wir sogar Bewerber mit makellosen Schulnachrichten abweisen, so viele Anmeldungen gab es.“ Sepp bezieht sich auf das vergangene Jahr. Damals musste man sechs Kindern mit einem Lauter-Einser-Zeugnis sagen: Wir können euch nicht aufnehmen.
Knapp 130 Volksschüler gaben heuer das BRG Schoren als Wunschschule an, es sollen im kommenden Schuljahr vier erste Klassen mit á 28 Schülern eröffnet werden.
Dornbirn mit fünf ersten Klassen
Ein paar Steinwürfe weiter Richtung Osten, Standort des traditionellen BG Dornbirn. Auch Dort ist Schulleiter Markus Germann mehr oder weniger befreit von der lästigen Pflicht, Bewerber mit ausgezeichneten Volksschul-Semesternachrichten abweisen zu müssen. „Wir können alle Kinder, die einen Zweier in der Erstsemester-Schulnachricht haben, aufnehmen. Sogar einige mit zwei Zweiern“, berichtet der Direktor. Vier gewöhnliche Klassen mit 27 bis 28 Schülern bzw. eine Ganztagsklasse mit maximal 25 Schülern wird im kommenden Schuljahr an der alteingesessenen Bildungsstätte eröffnet. Germann ist zufrieden. Ähnlich die Situation in Bregenz. Direktor Klaus König vom BG Blumenstraße konstatiert: „Wir haben weniger Anmeldungen als auch schon. 145 an der Zahl sind es heuer. Selbstredend, dass alle Lauter-Einser-Bewerber Aufnahme an der Schule finden. Beste Chancen haben auch jene, die einen Zweier in der Schulnachricht aufweisen. König rechnet damit, dass er für 2023/2024 fünf erste Klassen wird eröffnen können. „Freilich ist noch nichts fix. Es müssen erst die Anmeldungen aller Schulen zusammengefasst und dann die Zuweisungen gemacht werden“, weist König auf die Unwägbarkeiten hin.
In Feldkirch am BG Rebberggasse freut sich Direktor Christoph Prugger über eine überdurchschnittlich hohe Anmeldezahl. „187 Kinder wurden bei uns angemeldet, 140 können wir aufnehmen. Wir planen mit fünf ersten Klassen mit je 28 Schülern“, erzählt der Schulleiter. Aufnahme finden ans BG Rebberggasse alle Bewerber der vierten Klassen Volksschulen mit lauter Einser und fast alle mit nur einem Zweier.
Klarheit Ende Woche
Die Zahl der Anmeldungen bewegte sich am BG Feldkirch Rebberggasse in der Größenordnung vom letzten Jahr. Alle, die ein gymnasiumsreifes Zeugnis ohne Dreier vorweisen konnten, finden wohl im BG Bludenz Aufnahme. Direktor Gerald Fenkart: „Bei uns langten heuer 114 Anmeldungen ein. Weniger als früher. Mit fünf ersten Klassen hätten wir eine Aufnahmekapazität von 125.“ Nur 40 Prozent der am BG Bludenz aufgenommenen Volksschüler hatten ein Lauter-Einser-Zeugnis. Die vorläufig aufgenommen Schüler an den zehn heimischen Langformgymnasien werden bis Ende Woche endgültig fixiert. Erst ab der letzten Märzwoche erhalten die Eltern darüber Kenntnis. Erst vorläufig aufgenommen sind die angehenden Gymnasiasten deswegen, weil sie im Falle großer Differenzen vom Endzeugnis zur Semesterzeugnis ihr AHS-Ticket doch noch verlieren könnten. VN-hk
„Wir können bei uns heuer Kinder mit mehreren Zweiern im Zeugnis aufnehmen.“

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.