Corona ist Normalität geworden

Vorarlberg / 09.03.2023 • 18:18 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
In den Spitälern des Landes müssen 35 Patienten mit Corona behandelt werden. Für Besucher gilt eine Maskenpflicht. APA/Gindl
In den Spitälern des Landes müssen 35 Patienten mit Corona behandelt werden. Für Besucher gilt eine Maskenpflicht. APA/Gindl

Auch drei Jahre nach Pandemie-Beginn viele Infektionen, aber kaum noch Beschränkungen.

SCHWARZACH Heute vor drei Jahren war Corona längst in den Schlagzeilen, kam es jedoch zu ersten Beschränkungen: Für Passagierflugzeuge aus Norditalien zum Beispiel trat ein Landeverbot in Kraft. Dann ging es Schlag auf Schlag: Veranstaltungen in geschlossenen Räumen wurden verboten, am 16. März ging Österreich in den ersten Lockdown.

Bisher sind bundesweit 21.970 Männer und Frauen mit einer bestätigten Infektion gestorben, in Vorarlberg handelt es sich um 685. Die Pandemie scheint jedoch überwunden: „Wir befinden uns jetzt im Übergang zum endemischen Status“, sagt der Gesundheitsexperte Thomas Czypionka. Es gibt weiterhin sehr viele Erkrankungen, aber keine Systemüberbelastungen mehr, die einen Lockdown notwendig machen würden. Hierzulande beträgt die Inzidenz bestätigter Infektionen pro 100.000 Einwohner und Woche 186 bei sinkender Tendenz. Weil kaum noch getestet wird, dürfte es sich in Wirklichkeit um viel mehr handeln. Es sind das aber schon so viele, dass eine ursprüngliche Grenze für weitreichende Beschränkungen bei Weitem überschritten wäre; diese lag bei einer Inzidenz von 50. Auf der anderen Seite befinden sich in den Spitälern nach wie vor zahlreiche, im Vergleich zur Anfangsphase jedoch wenige Patienten mit Corona: 35. Zwei müssen intensivmedizinisch behandelt werden.

Weitere Entspannung ist in Sicht: In Vorarlberg, aber auch fast allen Nachbarregionen gibt es immer weniger Neuinfektionen. Die jüngste Winterwelle dürfte sich dem Ende zuneigen. Christoph Scheffknecht, Leiter des Umweltinstituts des Landes, berichtet zur Virenlast im Abwasser, dass mit Ausnahme der Kläranlage Bregenz ein gleichbleibender oder fallender Trend festgestellt werde. In Hohenems, wo die Last zuletzt am höchsten war, sei die Trendumkehr am deutlichsten.

Maskenpflicht in Spitälern

In den Spitälern ist man nach wie vor vorsichtig. Sowohl in den Landeskrankenhäusern als auch im Stadtspital Dornbirn gilt noch immer, dass ein Patient maximal zwei Besucher pro Tag empfangen darf. Besucher ab 14 müssen eine FFP2-Maske tragen, Kinder ab sechs einen Mund-Nasen-Schutz. Ambulanzen sollten nur im Notfall, mit einer Überweisung oder nach Terminvereinbarung, besucht werden. Basis dafür ist eine Verordnung des Bundes, die bis Ende April wirksam ist. Was ab Mai gilt, ist laut Krankenhausbetriebsgesellschaft offen.

Die Maßnahmen seien vernünftig, meint Czypionka: Solange es relativ viele Infektionserkrankungen gebe, sei es wichtig, bereits geschwächte Personen zu schützen. Grundsätzlich wäre es seines Erachtens überhaupt angebracht, in Wintermonaten zum Beispiel für öffentliche Verkehrsmittel eine Maskenpflicht auszugeben. Die Politik wolle jedoch nichts mehr davon wissen, die Leute seien müde. JOH

„Wir befinden uns jetzt im Übergang zum endemischen Status.“

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