Keine Einigung auf Grenzbrückenprojekt Au-Lustenau

Drei Varianten und Tunnel verworfen, nun wird neu gesucht.
Lustenau Die Suche nach einer geeigneten Variante für den Neubau der Grenzbrücke Au-Lustenau beginnt von vorn. Wie das Land Vorarlberg am Donnerstag bekannt gab, wurden mehrere Varianten geprüft – und verworfen, da keine davon genügend Akzeptanz bei den betroffenen Gemeinden, dem Land Vorarlberg und dem Kanton St. Gallen fand. Die zuständigen Behörden prüfen nun eine neue Variante. Daneben werden auch kurz- und mittelfristig umsetzbare Maßnahmen zur Verkehrsentlastung im Umfeld der Brücke geprüft.

Dass ein Neubau der Brücke am selben Ort mit derselben Verkehrskapazität aus Lustenauer Sicht nicht infrage kommt, machte Bürgermeister Kurt Fischer bereits im Jänner gegenüber den VN klar. Zuletzt lehnte die Marktgemeinde eine weitere Variante aber aus einem anderen Grund ab: „Wir haben beim Projekt Rhesi zugestimmt, dass wir unsere Trinkwasserbrunnen versetzen“, erläutert Fischer. Jetzt kam aber eine Brückenvariante dem neuen Brunnenstandort zu nahe, „das ist ein No-Go, die Sicherheit der Trinkwasserversorgung geht vor allem“. Das sehen auch die Grünen so, „die Brücke darf nicht über Quellschutzgebiete führen“, stellte deren Gemeinderätin Christine Bösch-Vetter klar.

Vom Tisch ist zudem die Idee eines Tunnels unter dem Rhein. Eine unterirdische Achse gewährleiste die kommunale Erschließung nicht und könne nicht von allen Verkehrsteilnehmern befahren werden. Eine Tunnelvariante sei eher als Umfahrungsstraße für Achsen mit einer Transit- und Entlastungsfunktion geeignet und wurde als solche im S18-Evaluierungsprozess geprüft, heißt es vom Land. Außerdem würde sie nicht rechtzeitig fertig.
Kurzfristige Maßnahmen
Die nächste Projektsitzung zum Thema Brückenvariante finde im Herbst statt, erklärte Kurt Fischer, eher soll eine Arbeitsgruppe tagen, die Verkehrslandesrat Marco Tittler ins Leben rief. Diese soll kurzfristige Entlastungsmaßnahmen prüfen. Wie die aussehen könnten? „Temporeduktion, Einschränkungen des Verkehrs und auch sichere Übergänge“, erklärt Fischer. Nachtfahrverbote seien juristisch zu prüfen. „Eine Diskussion über das einzige 24-Stunden-Zollamt des Landes, das auch in Lustenau steht“, regt zudem Christine Bösch-Vetter an.
Die Zeit läuft
Dass Varianten diskutiert, dann wieder verworfen und von vorn geplant werden, das kennt man in Lustenau vom S18-Prozess. Doch im Rahmen der Brücke läuft die Zeit, in zehn Jahren kann die Brücke wohl nicht mehr befahren werden. Was, wenn die Suche zu lange dauert? „Deswegen schlafen wir nicht schlecht“, sagt Kurt Fischer entspannt. „Dann gibt es halt mal ein bis zwei Jahre Pause vom Schwerverkehr. Das hätten sich die Lustenauer auch verdient“, meint der Rathauschef. VN-pes
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