Kulturelle Aneignung war Thema bei der CampusVäre

Vorarlberg / 13.03.2023 • 16:54 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
„Geschichte kritisch reflektieren“: Um den Umgang mit kultureller Aneignung ging es am vergangenen Donnerstag beim CampusVäre-Talk.CampusVäre
„Geschichte kritisch reflektieren“: Um den Umgang mit kultureller Aneignung ging es am vergangenen Donnerstag beim CampusVäre-Talk.CampusVäre

Dornbirn Ausgeprägte Meinungen, eine starke mediale Polarisierung und große Emotionen bringt das Thema der kulturellen Aneignung mit sich. Das Stadtmuseum Dornbirn und die CampusVäre luden kürzlich zu einem Talk mit der Professorin für Epistemologie und Methodologie an der Akademie der bildenden Künste Wien, Anette Baldauf, und dem Autor und Musiker Hans Platzgumer ein.

Diskutieren, nicht verbieten

Dass kulturelle Aneignung nicht verboten, aber diskutiert gehört, war der Tenor der Gesprächsrunde in der CampusVäre in Dornbirn. Die Meinungen dazu, was in einer liberalen Zivilgesellschaft erlaubt sein darf oder nicht weitergeführt werden sollte, gehen mitunter auseinander. Auch beim Talk wurden unterschiedliche Haltungen diskutiert und führten zu einer kontroversen Diskussion unter den Besuchern: Soll Pippi Langstrumpf zensiert werden? Müssen bzw. sollen Kinder mit unserer Vorgeschichte der Sklaverei konfrontiert werden? Ist in der Kunst noch alles erlaubt?

Laut Anette Baldauf ist der Gegensatz zur kulturellen Aneignung nicht, dass wir in unserer Kultur verhaftet bleiben müssen. Vielmehr gehe es darum, miteinander zu reden und unsere Geschichte kritisch zu reflektieren. Wichtig sei die kritische Auseinandersetzung und die Diskussion darüber, auch wenn diese, so Platzgumer, „elend lang und anstrengend“ sei. Er betont, dass wir uns nicht einfach aus der Diskussion herausarbeiten sollten, denn wir wollen die Antwort darauf ja weiterhin wissen. Letztlich gehe es bei kultureller Aneignung „im Kleinen wie im Großen, im Guten wie im Bösen um Diskriminierung und Stereotype, um Macht und Vergeltung,“ so Platzgumer.

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