Wegbereiter des Exporterfolgs

Zum Tod des langjährigen Vizepräsidenten der WKO, Komm.-Rat Senator h.c. Dipl.-Ing. Dr. Richard Schenz (84).
SCHWARZACH Am 1. März 2023 verstarb im 84. Lebensjahr Senator h.c. Komm.-Rat Dipl.-Ing. Dr. Richard Schenz. Ihn zeichnete ein herausragendes Engagement für die heimische Wirtschaft als Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) und in zahlreichen weiteren Funktionen aus.
Richard Schenz hat den Erfolgsweg der österreichischen Exportwirtschaft maßgeblich geprägt und war deshalb gerade auch für viele Vorarlberger Unternehmerinnen und Unternehmer ein Begriff. WKO-Generalsekretär Karlheinz Kopf, ein gebürtiger Hohenemser, unterstreicht gegenüber den VN: „Gerade zu Vorarlberg, einem starken Industriestandort, bestand ein wichtiger Bezug, und Vertreter vieler Vorarlberger Betriebe waren Teilnehmer an von ihm geleiteten Wirtschaftsmissionen. Sie haben so unseren Innovationsgeist in die Welt hinausgetragen. Mit Richard Schenz verlieren wir einen langjährigen Wegbegleiter.“
Stets setzte er sich für die Stärkung und Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes Österreich ein und immer strebte er nach Ausgleich und Dialog. Beispielsweise erinnert sich der frühere Präsident der Industriellenvereinigung in Vorarlberg und Vizepräsident der Vereinigung der Österreichischen Industrie, Hubert Bertsch: „Niemand hat so viele Wirtschaftsdelegationen in alle Welt angeführt wie Richard Schenz. Im Interesse der heimischen Wirtschaft war ihm kein Ziel zu weit entfernt oder zu anstrengend zu erreichen.“ Und weiter: „Richard Schenz hatte schon als Generaldirektor der OMV sehr gute Beziehungen zu meinem Vater Dr. Josef Bertsch. Diese setzten sich fort, als mein Vater in der WKO Vorstand des Fachverbands für Maschinenbau und auch Präsident der WKV war. In der Bertsch-Firmengruppe war Richard Schenz fast 20 Jahre lang als Beiratsvorsitzender tätig. Dabei hat er in seiner ruhigen, überlegten Art und durch seine jahrzehntelange Erfahrung auf viele Fragen die richtigen Antworten gegeben. Und als großer Freund der Bregenzer Festspiele war Richard Schenz auch ein treuer Besucher der Vorarlberger Landeshauptstadt.“
Der gebürtige Dornbirner Siegfried Menz, bis Juni 2018 Vorstandsvorsitzender der Ottakringer Brauerei, ist Obmann der Bundessparte Industrie in der WKO und im Vorstand der Industriellenvereinigung Wien, deren Präsident Richard Schenz war. Er führt aus: „Wir verlieren mit Richard Schenz einen engagierten Kämpfer für die Interessen der heimischen Industrie. Er hat sowohl für die großen aber genauso für die vielen mittelständischen österreichischen Unternehmen, unter denen auch viele Vorarlberger Betriebe sind, fruchtbare Kontakte zu wichtigen Exportmärkten geschaffen. Richard Schenz war eine große Persönlichkeit, ein Interessensvertreter alter Schule im besten Sinn. Er hatte Handschlagqualität, war dialogfähig, hatte eine besonnene, ruhige Art, auch immer mit einem Schuss Humor. Dabei verlor er nie den Blick auf das große Ganze. Die Industrie verliert mit Richard Schenz einen hervorragenden Experten und viele Wegbegleiter einen guten Freund.“
Richard Schenz wurde am 25. Jänner 1940 in Wien geboren. Er maturierte 1959 in der Fachrichtung Elektrotechnik an der HTL und studierte an der Technischen Hochschule Wien Technische Physik. Im Jahre 1964 wurde er zum Diplomingenieur graduiert, 1967 promovierte er und war dann Assistent am Institut für angewandte Physik. Im Jahre 1969 begann er seine Tätigkeit bei der Österreichischen Mineralölverwaltung (ÖMV). 1992 wurde Richard Schenz Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der OMV und blieb bis 2001 in dieser Funktion.
Von 2002 bis 2012 war der Verstorbene Kapitalmarktbeauftragter der Bundesregierung und von 2002 bis 2022 Vizepräsident der WKO. Als Kapitalmarktbeauftragter war ihm die nachhaltige Finanzierung der Unternehmen ein besonderes Anliegen. Richard Schenz war Träger der „Großen Goldenen Ehrenmedaille“ der WKO sowie des „Großen Goldenen Ehrenzeichens mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich“.
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