Ein Abschied und ein Neubeginn

Berührende Jahreshauptversammlung des Krankenpflegevereins.
Bludenz „Zwei Jahre konnte unsere Jahreshauptversammlung nicht stattfinden. Ich bin froh, dass dies nun heute wieder möglich ist“, zeigte sich Hans Mayr, Obmann des Krankenpflegevereins Bludenz, am vergangenen Freitagnachmittag erfreut. Er bedankte sich bei Gastgeber Daniel Siegl, Senecura Laurentiuspark Bludenz, für dessen freundliche Unterstützung durch sein Team. „Wir haben heute 220 Sessel aufgestellt. Das ist wahrscheinlich noch nicht genug. Die nächste Jahreshauptversammlung wird wahrscheinlich in den Fohrenburgsaal verlegt, aber dann bin ich nicht mehr dafür zuständig“, fügte Hans Mayr hinzu.
Ambulante Unterstützung
Im letzten Jahr wurden durch den Krankenpflegeverein 387 Personen gepflegt, 87 verstarben. „Uns ist es ein Anliegen, die Menschen so viel wie möglich ambulant zu unterstützen und so wenig wie nötig stationär“, betonte der Obmann. Pflegeleiterin Petra Bachmann führte die Statistik auf andere Weise vor Augen: „Die Zahlen sind nicht aussagekräftig genug. Wir führen pro Tag 65 bis 75 Hausbesuche durch, zu manchen Klienten kommen wir auch mehrfach am Tag. Auch am Wochenende sind wir im Einsatz. Hinzu kommen die Fahrtzeiten. Wenn wie vor zwei Wochen ein Verkehrsstau herrscht und nichts mehr vorwärts geht, dann hätten wir am liebsten einen Hubschrauber.“
Simona Marinier, Einsatzleiterin beim Mohi Bludenz, erklärte in ihrer Ansprache: „Unsere Flexibilität, Vielfältigkeit und Integrität zeichnen uns aus. Wir passen unsere Unterstützung den jeweiligen Bedürfnissen an. Der Besuch unserer Helfer bringt Rhythmus und Struktur in den Alltag der Klienten und sorgt somit für Sicherheit.“
Vorbildwirkung von Hans Mayr
Der wohl berührendste Punkt auf der Tagesordnung war die Verabschiedung von Hans Mayr als Obmann. Er war zwanzig Jahre lang für den Krankenpflegeverein tätig, 15 davon als Obmann. Gerhild Feuerstein wurde einstimmig als neue Obfrau gewählt. Sie bringt aus ihrer früheren Berufstätigkeit ein breites Erfahrungswissen mit: „Ich habe lange gezögert, ob ich diese Funktion wahrnehmen will. Aber nun fühlt es sich gut und richtig an.“
Sie wolle den Verein so weiterführen, wie Hans Mayr dies vorgelebt habe und lobte ihren Vorgänger: „Hans war ein besonnener und umsichtiger Obmann sowie ein sehr diplomatischer Netzwerker. Er hat unseren Verein stets auf äußerst feinfühlige Art nach außen vertreten und zu den Sponsoren einen guten Kontakt gehalten. Für mich ist er ein ganz besonderer Mensch, offenherzig und immer ansprechbar, warmherzig und menschlich. Bei ihm steht die Maxime ‚Tue Gutes und sprich nicht darüber‘ im Vordergrund.“ Sie sei froh, dass Hans Mayr ihr weiterhin beratend zur Seite stehe. BI




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