Dornbirner Betriebsansiedlung ruft Stadtpolitik auf den Plan

Vorarlberg / 15.03.2023 • 21:47 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Josef Böhler und rund 40 weitere Anrainer kämpfen gegen die Ansiedlung eines Logistikunternehmens in Dornbirn-Wallenmahd.
Josef Böhler und rund 40 weitere Anrainer kämpfen gegen die Ansiedlung eines Logistikunternehmens in Dornbirn-Wallenmahd.

Schulterschluss der oppositionellen Stadträte Markus Fäßler (SP) und Christoph Waibel (FP): Für Logistikunternehmen müsse ein Ersatzgrundstück her.

Dornbirn Es war ein Hilferuf von rund 40 Anrainern, deren Wohnquartier unmittelbar an das Betriebsgebiet Dornbirn-Wallenmahd grenzt. Seit Jahren kämpfen die Bewohner mit juristischen Mitteln gegen die Ansiedlung eines Logistikunternehmens. Sie alle eint die Sorge um die zukünftige Lebensqualität. Von der Stadt Dornbirn fühlen sich die Menschen im Stich gelassen. Jetzt ruft die geplante Betriebsansiedlung die Stadtpolitik auf den Plan.

In einem Schulterschluss fordern die oppositionellen Stadträte Markus Fäßler (SP) und Christoph Waibel (FP) Dornbirns Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (VP) auf, sich um ein Ersatzgrundstück für das Logistikunternehmen (Anm.: Firma Schluge) zu bemühen.

Gleichzeitig wird in einer gemeinsamen Stellungnahme der Vorwurf laut, die Stadt hätte bisher nichts in diese Richtung unternommen. Demnach gäbe es unweit des geplanten Standorts deutlich geeignetere Grundstücke, die sich im Besitz einer namhaften Dornbirner Unternehmerfamilie befinden. „Vonseiten der Stadt wurde mit der Familie bis heute kein Gespräch geführt“, so der freiheitliche Stadtpolitiker Christoph Waibel.

Seit 2018 kämpfen Anrainer gegen die Ansiedlung des Logistikunternehmens mit einem 24-Stunden-Betrieb, sieben Tage die Woche, 365 Tage im Jahr in unmittelbarer Nähe zum Wohngebiet. Genauso lange verlangt die Opposition von der Stadtchefin, sich um einen alternativen Standort zu kümmern. „Die Stadt Dornbirn, allen voran die Bürgermeisterin, ist gefordert, endlich, wie von mir seit mehr als vier Jahren verlangt, mit der Firma Schluge Lagerlogistik und Schluge Wurst-Fleisch und Gastronomie in Kontakt zu treten und sofortige Gespräche mit den Grundstückseigentümern im Wallenmahd aufzunehmen“, wird SP-Stadtrat Markus Fäßler in der Aussendung zitiert.

Sozialdemokraten und Freiheitliche in Dornbirn drängen jedenfalls darauf, dass dringend eine Lösung für das Neubauprojekt im Wallenmahd auf einem anderen, nahegelegenen Grundstück gefunden wird. Das wäre sowohl zum Schutz der Anrainer als auch für den Erhalt zweier eingesessener Dornbirner Betriebe mit rund 100 Mitarbeitern von höchster Bedeutung, so die beiden Stadträte weiter. VN-mig

SP-Stadtrat Markus Fäßler.Handout
SP-Stadtrat Markus Fäßler.Handout
FP-Stadtrat Christoph Waibel sieht Handlungsbedarf.Handout
FP-Stadtrat Christoph Waibel sieht Handlungsbedarf.Handout

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