Zum Jubiläum geht es nach Vorarlberg

Vorarlberg / 15.03.2023 • 18:36 Uhr / 3 Minuten Lesezeit

Neurologen tagen kommende Woche
in Bregenz.

Bregenz Seit 20 Jahren treffen sich die Neurologen regelmäßig zu einem Kongress, aber noch nie fand dieser in Vorarlberg statt. Zum Jubiläum passiert jedoch genau das. Kommende Woche finden sich im Festspielhaus in Bregenz mehr als 80 Fachreferenten ein, um Neues zu erfahren und sich auszutauschen. Das freut vor allem Primar Philipp Werner, der die neurologischen Abteilungen in den Landeskrankenhäusern Feldkirch und Rankweil leitet: „Jetzt konnten wir den österreichweit größten Kongress dieser Art endlich ins Land holen.“ Als Kongresspräsident ist Werner auch für die inhaltlich-thematische Planung verantwortlich. Sie erfolgte in Abstimmung mit dem Präsidium der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie (ÖGN). Der Kongress dauert von 22. bis 24. März, erwartet werden rund 700 Teilnehmer. „Es ist eine große Freude, die erste ÖGN-Jahrestagung in Vorarlberg mitgestalten zu dürfen“, sagt auch Oberärztin Daniela Penz-Wallnöfer. Die Fachärztin für Neurologie am LKH Rankweil ist als Kongresssekretärin im Programm- und Tagungskomitee. „Dass es gerade die Jubiläumsveranstaltung ist, ehrt uns alle besonders.“

Die „Big 7“ im Fokus

Die Veranstalter setzen auf ein abwechslungsreiches und teils sehr praxisorientiertes Programm. So wurde etwa die Fortbildungsakademie mit ihren zahlreichen Kompaktkursen und Praxisseminaren von der ÖGN-Fortbildungskommission neu organisiert. Sie findet an allen Kongresstagen jeweils in der Früh und am Abend statt. Der Fokus liegt auf den „Big 7“: Schlaganfall, Bewegungsstörungen, Epilepsie, MS, Demenz, Kopfschmerz und Neuromuskuläre Erkrankungen. „Während in den ersten Kongressjahren die Fortbildungsakademie eher an Nachwuchsmediziner gerichtet war, hat sie sich inzwischen als Plattform des Austausches etabliert“, erklärt Primar Werner. Die Akademie werde auch von erfahrenen Neurologen sehr geschätzt. Das Hauptprogramm besteht aus hochwissenschaftlichen Vorträgen sowie experimentellen und diagnostischen Inhalten.

Das Jubiläum gibt aber auch Anlass für einen Streifzug durch die Geschichte der Neurologie. „Es wird ein Rückblick auf eine sehr ereignisreiche Zeit“, verspricht Philipp Werner und nennt als Meilensteine unter anderem Behandlungsfortschritte bei neuroimmunologischen Erkrankungen, die Antikörperbehandlungen bei Migräne und die Thrombektomie bei Schlaganfällen. Die Klimakrise wird auch Thema sein, denn: „Der Klimawandel und dessen Auswirkungen sind möglicherweise für eine Vielzahl von neurologischen Erkrankungen ursächlich“, kündigt Werner einen Vortrag der deutschen Umweltmedizinerin Prof. Claudia Traidl-Hoffmann an. „Inhaltlich ist also für alle etwas dabei“, zeigt er sich für die Kongress­premiere optimistisch. VN-MM

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