Ein lebendiges Zentrum für Fußach

Vorarlberg / 16.03.2023 • 17:06 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Interessierte konnten das Projekt für die Ortsplanung der Seegemeinde Fußach im Modell ansehen.AFP/3
Interessierte konnten das Projekt für die Ortsplanung der Seegemeinde Fußach im Modell ansehen.AFP/3

Projekt „Zentrumsentwicklung“ ging in die zweite Runde. Bürgeranliegen wurden in Ortsplanung eingearbeitet.

Fußach Die zweite Präsentation der Zentrumsplanung für die Seegemeinde Fußach ging in der Alten Stickerei vor über 130 Personen über die Bühne – und begeisterte.

Das Projekt „Zentrumsentwicklung“ wird vom Fußacher Ausschuss für Dorfentwicklung und Raumplanung gesteuert und wurde in einer ersten Bürgerpräsentation erstmals letzten Herbst in einer größeren Veranstaltung öffentlich gemacht. In mehreren Workshops wurden Grundlagen für eine attraktive Entwicklung des Dorfzentrums erarbeitet, um zu einem bestmöglichen ortsbaulichen Masterplan zu gelangen. Insbesondere wurden auch Standorte für künftig erforderliche Gebäude und Anlagen definiert. Im Sinne eines kooperativen Planungsprozesses wurden 60 Bürgeranliegen neu eingearbeitet.

Lebendiges Fußach

In der zweiten Auflage präsentierte Architekt Markus Thurnher kürzlich für die Arbeitsgemeinschaft die durch Bürgeranregungen erweiterte Ortsplanung. Die Studie zur Zentrumsplanung wurde von Markus Thurner (Fink Thurnher Architekten), Geli Salzmann (Salzmann Raumplanung), den Architekten Peter Wimmer und Ute Wimmer-Armellini, Landschaftsplaner Markus Cukrowicz und Verkehrsplaner Anton Gächter (Besch und Partner KG) erarbeitet.

Schwerpunkte bilden unter anderem ein neuer Standort für das Rathaus, Ideen für den historischen Burghügel, Nachverdichtungen und Gewerbenutzungen in der Montfortstraße, eine Belebung des Zentrums, mehrere öffentliche Spielplätze, die Renaturierung der historischen Fußach und vieles mehr. Nach der Präsentation erklärte Bürgermeister Peter Böhler: „Es ist Zeit, das Schiff in den Wind zu stellen, um Fahrt aufzunehmen. Vorbehaltlich der Zustimmung in der Gemeindevertretung, der entsprechenden Finanzierungsplanung und Ausschreibung werden nächste Schritte gesetzt.“ Aktuell befinden sich kleinere Projekte wie der Ausbau von zwei Spielplätzen im Bereich Baumgarten sowie Pertinsel in der Umsetzung.

Inspirierende Szenarien

Es werden drei Orte entlang der revitalisierten Fußach und der Achse Dorfstraße-Montfortstraße als besondere Plätze identifiziert und verdichtet: der Dorfplatz, das Riedle und der Quellgarten. Der Dorfplatz soll von öffentlichen Gebäuden und einem Sonderbau umrahmt werden, während der Burghügel als begehbarer Grünraum und Rodelhügel erhalten bleibt. Ein Gebäude mit besonderer Funktion wird zwischen Burghügel und Brücke vorgeschlagen, während das Gemeindeamt im zu sanierenden ehemaligen Gasthaus Krone untergebracht werden könnte. Das Zentrum soll durch leistbaren Wohnraum, Renovierungen und die Auflösung der Trennung von Verkehrsteilnehmern gestärkt werden. Es werden eine bessere Anbindung des Radwegs und der öffentlichen Verkehrsmittel sowie Sammelparkierungen vorgeschlagen.

Impulsareal Riedle

Der Neubau eines 350 Personen fassenden Kultursaals bildet das Bindeglied zwischen Dorfplatz und Schulcampus, der autofrei und mit großen Spielflächen als Gegenpol zum Dorfplatz gestaltet wird. Das Riedle soll durch Dienstleistungs-, Handels- und Gastronomieflächen aufgewertet werden, während die unbebaute Fläche für Handels- oder Dienstleistungsnutzungen und Wohnnutzung vorgesehen ist. Der Quellgarten vor dem Spar soll funktional verbessert und aufenthaltsfreundlicher gestaltet werden.

Die Revitalisierung der Ach ist ein Wunsch vieler Fußacherinnen und Fußacher, aktuell werden die technischen Umsetzungen geprüft. Parallel zum laufenden Wasserbauprojekt „mehr Wasser für die Fußach“ wird vorgeschlagen, den Wasserspiegel so hoch wie möglich zu erhöhen – ohne Menschen, Gebäude, Bauflächen, Flora und Fauna zu gefährden. Darüber hinaus dient die Revitalisierung der Hochwassersicherheit, der Löschwassersicherheit und der Entlastung des Polderdamms und stellt eine ökologische Verbesserung dar.

Vom Spar an der Bundesstraße, dem so genannten „Quellgarten“, bis zum Burghügel sollte das Ufer möglichst zugänglich und die Fußach wieder erlebbar gemacht werden. Als Vision sollte eine Wasserfläche geeignet zum Planschen, mit Liegewiese und historischer Reminiszenz aufgezeigt werden. Das Wasser könnte auch einen thematischen Anknüpfungspunkt für Gebäude mit Funktion von überregionalem Interesse oder ein Gasthaus bilden.

Die Bürgerinnen und Bürger zeigten sich positiv gestimmt bis begeistert. Das Ehepaar Egon und Irene Troy: „Wir sind stolz, Fußacher zu sein und freuen uns auf das neue Fußach!“ AFP

Architektinnen Wimmer und Salzmann, Planer Cukrowicz und Architekt Wimmer.
Architektinnen Wimmer und Salzmann, Planer Cukrowicz und Architekt Wimmer.
Erneut volles Haus in der Alten Stickerei bei der zweiten Präsentation der Zentrumsplanung.
Erneut volles Haus in der Alten Stickerei bei der zweiten Präsentation der Zentrumsplanung.

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.