Verständliche Auskunft: Apple vor Gericht

Vorarlberg / 16.03.2023 • 21:00 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
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Dornbirner Anwalt klagt Apple wegen DSVGO.

Dornbirn An sich nutzt Rechtsanwalt sein iPad nur für den Internetkonsum am Abend auf dem Sofa und zum Lesen von E-Büchern, Fachartikeln und anderen Dokumenten. Als er 2021 seine Auskunftsrechte gemäß Datenschutzverordnung DSGVO nutzte, hielt er dennoch 1800 Seiten an Auswertungen und Datencodes in der Hand. “Man kann sich vorstellen, dass der Datensatz für einen Iphone-Nutzer weit umfangreicher sein muss”, betont Christian Wirthensohn. 

Ihm war es wichtig zu wissen, wie Apple seine Daten trackt und damit eventuell einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Diensten hat. Und auch die Frage, wie sehr Apple für die vom ihm selbst aufs Ipad geladenen Dokumente auswertet und analysiert. Die angeforderte  Datenauskunft erhielt er jedoch erst, nachdem er die Klage eingereicht hat. Und das Datenmaterial ist viel Fachsprache und auf Englisch. Dabei verlangt die DSGVO, dass die Auskunft in einer einfachen, verständlichen und transparenten und deutschen Sprache gehalten sind. Damit befasst sich nun das Landesgericht Feldkirch und in dessen Auftrag ein Sachverständiger.

Wirthensohn erwartet ein Urteil zumindest dieses Jahr – zu einem Datensatz von 2021. “Als Anwalt wird man geduldig”, war er darauf vorbereitet. Die Verfahrenskosten schätzt der Anwalt auf bis zu 20.000 Euro. “Hier zeigt sich das Dilemma in der Durchsetzung der DSGVO”, betont Wirthensohn. Denn die österreichische Datenschutzbehörde als günstige Alternative hat zu wenig Handhabe gegen ausländische Unternehmen. Und Klagen muss man sich zeitlich und finanziell leisten können.

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