Drogenlenker im Visier der Aktion scharf

Vorarlberg / 17.03.2023 • 22:42 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Dieser Speichelvortest schlug an.
Dieser Speichelvortest schlug an.

Zwölf Führerscheine bei Schwerpunktkontrolle abgenommen, elf davon wegen Suchtgiftbeeinträchtigung.

Feldkirch, Frastanz Schauplatz Frastanz-Felsenau: Es ist früher Nachmittag und es herrscht reges Verkehrsaufkommen auf der L 190. Allerdings sozusagen im Schritttempo. Denn es läuft gerade eine Schwerpunktaktion der Polizei zu Alkohol- und Drogenbeeinträchtigung am Steuer. „Wir haben nach knapp einer Stunde bereits drei Lenker mit Beeinträchtigung durch Suchtgift“, berichtet Oberstleutnant Peter Rüscher von der Landesverkehrsabteilung.

Kontrollplatz

Neben der Straße haben die Beamten einen Kontrollplatz eingerichtet. Hier verschwindet unterdessen ein junger Mann mit Mütze und in Arbeitshosen und Pullover hinter einem Vorhang, wo sich ein Gerät für Urinproben befindet. Ein Arzt führt in einem Kleinbus seine nächste Untersuchung durch, da sich bei einem Fahrer der Verdacht auf Beeinträchtigung verdichtet hat. „Es wird dabei natürlich höchsten Wert auf die Wahrung der Privatsphäre gelegt“, betont Rüscher.Vormittags sei für den polizeilichen Einsatztrupp eine Fortbildung zum Thema auf dem Programm gestanden. Nun reihen sich inzwischen mehrere geparkte Autos und Kleinbusse, die Polzistinnen und Polizisten in Warnwesten im Rahmen der darauffolgenden Schwerpunktaktion aus dem Verkehr gezogen haben, am Straßenrand. Darunter auch Wagen von diversen Betrieben und Zustelldiensten. Abseits des Trubels führen vier Polizeibeamte sowie ein weiterer Arzt unterdessen Tests bei Lenkern durch.

Speicheltester

Gibt es aufgrund eines auffälligen Verhaltens den Verdacht, dass eine Fahrerin oder ein Fahrer beeinträchtigt ist, kommen Vortestgeräte zum Zug. Bei Suchtgiftverdacht werden Speicheltester verwendet. „Wenn dieser nichts anzeigt, ist die Amtshandlung beendet“, erläutert der Oberstleutnant den Vorgang.

Soeben hat allerdings ein Test angeschlagen. Im Testfeld sind mehrere rote Streifen zu sehen. „Hier ist zu sehen, dass der Lenker verdächtig ist, Cannabis sowie Kokain beziehungsweise Opium konsumiert zu haben“, klärt Rüscher auf und fügt hinzu: „Jetzt wird aufgrund dieser Verdachtslage vom Polizeiarzt eine Untersuchung durchgeführt. Er wird dann entschieden, ob ein konkreter Verdacht vorliegt oder nicht. Falls ja, käme es zur obligatorischen Blutabnahme.“ Tagsüber seien im Berufsverkehr gerade soviel suchtgiftbeeinträchtigte Lenkerinnen und Lenker wie nachts unterwegs, berichtet Rüscher mit sorgenvollem Gesichtsausdruck. Konsumiert würde oft erst Cannabis, dann Kokain.

Mischkonsum

„In 30 Prozent der Fälle haben wir es mit einem Mischkonsum zu tun“, berichtet einer der anwesenden Ärzte, der bereits langjährige Erfahrungen mit Drogenkontrollen hat und anonym bleiben möchte. Im Moment hätte man es bei den Kontrollen verstärkt mit Kokain zu tun. Grundsätzlich sei es so, dass sich 98 Prozent der Fälle rund um Suchtgiftbeeinträchtigung bestätigen, merkt der Mediziner noch an, ehe er zur nächsten Testung eilt.

Innerhalb von vier Stunden zieht die Polizei an diesem Nachmittag elf Lenker und eine Lenkerin aus dem Verkehr, die suchtgiftbeeinträchtigt sind. Ihnen allen wird der Führerschein an Ort und Stelle abgenommen. Sie werden bei der Bezirkshauptmannschaft angezeigt. Ein weiterer Fahrer wird angezeigt, weil er betrunken unterwegs war.

„Wir haben nach knapp einer Stunde bereits drei Lenker mit Beeinträchtigung durch Suchtgift.“

Drogenlenker im Visier der Aktion scharf

Schwerpunktkontrolle

Alkohol- und Drogenbeeinträchtigung am Steuer:

» Zwölf suchtgiftbeeinträchtigen Fahrzeuglenkern wurde der Führerschein bei der Schwerpunktaktion an Ort und Stelle abgenommen – darunter waren elf Männer und eine Frau – es folgen Anzeigen bei der BH Feldkirch

» Ein weiterer Autofahrer wird wegen Beeinträchtigung durch Alkohol angezeigt

» 15 Polizeibeamte und -innen sowie zwei Polizeiärzte waren im Einsatz

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