„Ein Ort, an dem man glücklich sein kann“

Das „Hafner“, ein Freitagscafé mit Geschichte und Mission, hat seinen Standort bei „Seppeles Beck“ in Hard.
Hard Hier in der Hofsteigstraße entstand 1912 der Hafnerbetrieb Büchele. Das Familienunternehmen existierte über drei Generationen bis zur Pensionierung von Ofensetzer Stefan Büchele im April 2022.
Im Februar 2023 übernahm der Verein „Treffpunkt Leerstand – Verein zur Belebung von Leerstand durch Zwischennutzung“ die Räumlichkeiten, adaptierte sie liebevoll und eröffnete kürzlich.
Einmal pro Woche, jeweils am Freitag hat im Erdgeschoss das „Hafner“ zwischen 10 und 16 Uhr seine Tür offen. Das heimelige Interieur stammt von verschiedenen Flohmärkten oder Second-Hand-Geschäften und gibt dem Raum ein ganz besonderes Flair. In einem Schaufenster werden regelmäßig Waren des Harder „Kost-nix“-Ladens angeboten – Zwiebelgeschirr und 70er-Jahre-Style sind wieder begehrt. Die aktuelle Bilderausstellung bestreitet Fotograf Guntram König mit seinen Werken. Ein Kaminofen sorgt nicht nur für Wärme, sondern auch für Atmosphäre.
Beliebter Treffpunkt
Obwohl erst vor wenigen Wochen eröffnet, hat sich das Angebot des „Freitagscafés“ herumgesprochen und begeistert. So herrscht schon kurz nach zehn geschäftiges Treiben an den schönen Tischen, deren neue Holzplatten auf einstigen gusseiserenen Nähmaschinengestellen ruhen. Die Kaffeemaschine brummt leise, das Team bereitet feine Frühstücke zu. Es sind noch überwiegend Frauen, die das Angebot von Kaffee und Prosecco, Brötchen und Kuchen und einem angeregten Plausch gerne nutzen. Vermehrt schauen auch Männer vorbei.
Liebe- und humorvolles Detail: Ein kleines Sparschwein auf den Tischen beugt dem Jammern vor: „Wer mehr als drei Minuten jammert, zahlt etwas in das Schweinchen ein“, lacht Hausbewohnerin Angelika Büchele-Herburger. Feine vegetarische Aufstriche, Brot, Butter, Marmelade oder Selbstgebackenes erwartet die Gäste, die dafür eine Spende hinterlassen. Oder aus Begeisterung gleich Vereinsmitglied des Treffpunkt Leerstand werden. Denn: Austausch und Belebung sind hier Programm.
Treffpunkt für Jung und Alt
Der Verein besteht aus den Gründungsmitgliedern Angelika Büchele-Herburger, Iris Biatel-Lerbscher mit Adrian Biatel, Sonja Biatel, Manfred Rendl sowie Heidi und Hermann Woitsche. Treffpunkt Leerstand will dabei helfen, Hard mit einem lebendigen Ortskern zu einem Treffpunkt für Jung und Alt zu gestalten. Der Leerstand von Gebäuden in einer Gemeinde stellt nicht nur ein Problem, sondern auch eine Chance dar. Der Verein hat es sich daher zum Ziel gesetzt, dies mit künstlerischen, sozialen und kulturellen Projekten aufzuzeigen. Die Vereinsmitglieder wollen Räume und Flächen durch temporäre Nutzung für allgemeine, künstlerische und gesellschaftsrelevante Zwecke nutzen. Der Dreh- und Angelpunkt ist im Moment das „Hafner“. Einmal in der Woche steht es offen, um sich zu treffen, auszutauschen, zu diskutieren oder einfach sich mit Freundinnen und Freunden etwas Feines zu gönnen.
Inspirierende Mikrokultur
Darüberhinaus geht es um die Entwicklung neuartiger Begegnungsformen. Das „Hafner“ ist Teil der Anregung und Förderung schöpferischer Tätigkeit in allen Bereichen der Kunst und des Lebens. Ab und an ist es auch Ort für Vorträge, Diskussionsrunden, Mikrokonzerte, oder Lesungen. Die Räumlichkeiten in der Hofsteigstraße 24 bieten die Möglichkeit für Sitzungen. Vereine und Initiativen können sich zu sozialen, kulturellen und gesellschaftlich relevanten Themen austauschen, sich treffen und Ideen weiterentwickeln. „Das ,Hafner‘ ist ein Ort, der offen ist für jede und jeden, um etwas zu frühstücken, etwas zu trinken, Kuchen zu essen, sich zu treffen und auszutauschen oder einfach nur abzuhängen. Ein Ort, der wohltut und wo man stundenweise glücklich sein kann.“ afp


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