Sein Einsatz bleibt Vorbild

Vorarlberg / 19.03.2023 • 16:59 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Alfred Wurzer war als Wehrkamerad hochgeschätzt.
Alfred Wurzer war als Wehrkamerad hochgeschätzt.

Für Alfred Wurzer (72) war die Freiwillige Feuerwehr Wolfurt sein Lebensinhalt.

Wolfurt Am 11. März 2023 starb im Alter von 72 Jahren Alfred „Fredi“ Wurzer, seit 2019 Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Wolfurt, der er über 56 Jahre angehörte und an deren Entwicklung er maßgeblich beteiligt war. Für seine 30-jährige Tätigkeit als Geräte- und Fahrzeugwart erhielt er 1998 das Vereinsehrenzeichen in Silber der Marktgemeinde Wolfurt.

Alfred Wurzer wurde am 3. Februar 1951 in Höchst geboren, wo er auch aufwuchs. In seinen Jugendjahren verbrachte er aber auch viel Zeit in Fußach, wo seine Großeltern ein Gasthaus und eine Landwirtschaft betrieben. Die Tiere und vor allem die landwirtschaftlichen Geräte hatten es ihm besonders angetan. Trotz der Übersiedlung der Familie nach Wolfurt im Jahre 1962, wo er die Pflichtschule beendete, interessierte sich Alfred Wurzer sein ganzes Leben lang für die Geschehnisse im Rheindelta.

Mit 15 Jahren begann er die Lehre als Kfz-Mechaniker bei der Firma Lamag in Bregenz, die er, unterbrochen durch den Grundwehrdienst beim Bundesheer, mit der Gesellen- und 1980 mit der Meisterprüfung abschloss. Nachdem die Firma Lamag im September 1996 ihren Betrieb eingestellt hatte, wechselte Alfred Wurzer zur Firma Haubner in Lustenau, in der er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2011 tätig war. Viele Jahre war er nebenberuflich auch als Buslenker bei Weiss Reisen in Bregenz aktiv. Mit seiner Pensionierung verbrachte Alfred Wurzer viele Stunden und Tage im Feuerwehrhaus, um sich um die Fahrzeuge und Gerätschaften zu kümmern oder an Einsätzen und Ausbildungen teilzunehmen. Im September 2021 wurde bei ihm eine schwere Erkrankung festgestellt, die in der Folge eine 24-Stunden-Betreuung erforderlich machte. Nach einer weiteren Verschlechterung ist Alfred Wurzer am 11. März 2023 ruhig eingeschlafen.

Günther Watzenegger von der Geschäftsleitung des Landesfeuerwehrverbandes Vorarlberg führt dazu gegenüber den VN aus: „Alfred Wurzers Lebensinhalt war die Freiwillige Feuerwehr Wolfurt, in deren Aktivstand er 1966 eintrat. Sie verliert mit dem Tod von Alfred Wurzer einen treuen Freund und Feuerwehrkameraden, der bereits im jugendlichen Alter von 17 Jahren die Aufgaben als Fahrzeug- und Gerätewart übernommen hat. Damals bestand der Fuhrpark aus einem Ford Transit und einem Dodge. Alle Reparaturen, die möglich waren, hat er selbst im Feuerwehrhaus durchgeführt. Wenn es seine Zeit zuließ, verbrachte er dort jeden Tag. Die jungen Maschinisten wurden von ihm ausgebildet und er führte mit ihnen auch Schulungsfahrten durch. Diese Verantwortung und die Liebe zur Feuerwehrtechnik prägten die jahrzehntelange Laufbahn von Alfred Wurzer in der Feuerwehr Wolfurt. In seiner aktiven Zeit übernahm er zusätzlich als Oberlöschmeister die Funktion eines Gruppenkommandanten.“

Und weiter: „Verantwortung zu übernehmen und sich für andere einzusetzen, das hat Alfred Wurzer als Vorbild gelebt. Auch im verdienten Ruhestand war es für ihn selbstverständlich, dass er seine Zeit tagtäglich dem freiwilligen Dienst als Mechaniker im Feuerwehrhaus widmete. Sein Fachwissen und sein lösungsorientiertes Arbeiten wurden in den Reihen der Feuerwehr sehr geschätzt. Mit der Verleihung des Verdienstkreuzes in Bronze durch den Landesfeuerwehrverband Vorarlberg und mit der Feuerwehrmedaille in Gold vom Land Vorarlberg kam diese Wertschätzung auch in Form eines öffentlichen Dankes zum Ausdruck.“ Alfred Wurzer, der nunmehr für immer sein Werkzeug niedergelegt hat, war ein Feuerwehrmechaniker mit Leib und Seele. Er hat seine Spuren in der Feuerwehr Wolfurt hinterlassen, die noch lange als sichtbares Zeichen in dankbarer Erinnerung verbleiben.

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