Welche Begebenheiten Vorarlbergern Glücksmomente bescheren

In Bregenz und Lustenau gibt es “Meldestellen für Glücksmomente”. Projekte, die nicht nur am Weltglückstag zum Innehalten anregen sollen.
Bregenz, Lustenau Im Foyer des Lebensraums Bregenz im Sozialzentrum Mariahilf zieht im Moment wieder eine klassische Schreibmaschine auf einem Stehstehtisch die Blicke auf sich. Eingespannt ist ein Blatt, auf dem in roten Lettern “Mein Glücksmoment” geschrieben steht. Am großen Glasfenster hängt ein gelbes Schild, das auf eine “SB-Meldestelle für Glücksmomente” aufmerksam macht und wo über das kleine Himalaya-Königreich Bhutan und dessen Glücksministerium zu lesen ist.

“Ziel der Aktion ist es, dass die Menschen innehalten und sich einen Augenblick Zeit nehmen, die Aufmerksamkeit auf die kleinen Glücksmomente im Alltag zu richten”, erklärt Lebensraum-Geschäftsführer Peter Weiskopf. Es geht darum, bewusst Dinge wahrzunehmen und nicht alles als selbstverständlich hinzunehmen. Positives soll gefördert, Menschen inspiriert werden.
Glücksmomente
„Ich habe viel Arbeit und bin daher glücklich!“
„Meine schönsten Glücksmomente sind es, einen Tag nach dem anderen trocken und nüchtern durchs Leben gehen zu dürfen!!“
„Ich hatte ein schwieriges Leben und jetzt mit 98 Jahren genieße ich jeden Tag!“
„Die Begegnung mit lieben Kollegen- und Kolleginnen. Der herzliche Austausch. Es miteinander „gut meinen“!“
„So ein schöner Morgen!!! Klar, kühl und die Sonne am Himmel – das Leben ist schönl!“
Allein durch die Auseinandersetzung mit dem Thema Glücksmomente habe ich den Eindruck, dass sie nur so „herpurzeln“. Probier es doch auch aus!?!
Weiskopf hat sich vor zehn Jahren bei den “Tagen der Utopie” in St. Arbogast bei einem Vortrag des Schweizer Sozialwissenschaftlers Mark Riklin von der Idee einer “Meldestelle für Glücksmomente” inspirieren lassen. Seither gibt es manchmal auch im Lebensraum-Foyer die Möglichkeit, auf der Schreibmaschine Herzensangelegenheiten niederzuschreiben oder mittlerweile auch diese per E-Mail zu “melden”. Wer einen Glücksmoment teilt, erhält im Gegenzug andere glückliche Begebenheiten mitgeteilt – so das Prinzip.
Mit Fahrrad und Schreibmaschine unterwegs
Einige Mal startete Weiskopf auch schon mit Fahrrad und Schreibmaschine in Richtung Innenstadt, um Menschen im hektischen Alltag zum kurzen Innehalten anzuregen. Unter den Glücksmomenten finden sich Dankesworte zu Genesungen, Geburten, Momente der Freude in der Natur oder Hilfsbereitschaft bei alltäglichen Dingen wie die Tür aufhalten.

Auch in Lustenau geht eine “Meldestelle für Glücksmomente” immer wieder mal sporadisch auf Reisen. Der Verein W*ORT, der in seinen Workshops Kinder, Jugendliche und Erwachsene zusammenbringt, möchte ebenfalls mit dem Projekt gute Nachrichten verbreiten und hat sich Tipps bei Ideengeber Riklin geholt.

“Das ist ein Herzensprojekt. Wir haben dabei schon viele berührende Momente erleben dürfen”, sagt Geschäftsführerin Gabi Hampson, die selbst zudem eine Weiterbildung im “Schulfach Glück” absolviert hat.

Es gehe darum, dass sich Menschen darauf einlassen, einen Glücksmoment zu melden. Dieser wird dann niedergeschrieben, gesammelt und geteilt.
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.