Fragen & Antworten: Lehrer vs. ChatGPT

Vorarlberg / 20.03.2023 • 15:20 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Fragen & Antworten: Lehrer vs. ChatGPT
Andreas Schwab (l.) und Philipp Varga sind Lehrer. Die Visualisierung von ChatGPT (Mitte) erstellte die künstliche Intelligenz Midjourney. VN/Haller, Midjouney, Montage

Die VN stellen Fragen zur digitalen Zukunft im Klassenzimmer und lässt zwei Lehrpersonen sowie ChatGPT antworten.

Feldkirch ChatGPT hat die Welt im Sturm erobert. Nach der Vorstellung des Chatbots im November 2022 experimentierten bereits 100 Millionen Nutzer mit der Software. Gleichzeitig macht das Thema Künstliche Intelligenz (KI) und der Einfluss auf unseren Alltag und die Berufswelt immer öfter Schlagzeilen.

Auch vor dem Klassenzimmer macht die digitale Revolution keinen Halt. Die VN stellen drei Fragen zur digitalen Zukunft im Klassenzimmer und lässt Andreas Schwab und Philipp Varga, Lehrer am Bundesgymnasium Feldkirch Rebberggasse, sowie ChatGPT antworten.

Philipp Varga (l.) unterrichtet Englisch und Digitale Kompetenz, Andreas Schwab ist Lehrer für Englisch, Ethik und Sport. Beide thematisieren ChatGPT mit ihren Klassen. <span class="copyright">VN/Haller</span>
Philipp Varga (l.) unterrichtet Englisch und Digitale Kompetenz, Andreas Schwab ist Lehrer für Englisch, Ethik und Sport. Beide thematisieren ChatGPT mit ihren Klassen. VN/Haller


Wie lange werden Schularbeiten oder Hausaufgabentexte noch selbst geschrieben werden?

Andreas Schwab Ich denke, es wird eher in Richtung Arbeiten in der Schule gehen. Das heißt, dass das Texte produzieren eher in der Schule über die Bühne geht und nicht zuhause. Um Texte schreiben zu können, braucht es unterschiedliche Kompetenzen, etwa den richtigen sprachlichen Umgang. ChatGPT kann da höchstens als Kontroll-Werkzeug dienen.

Philipp Varga Ich könnte mir vorstellen, dass sich die Rolle der Schülerinnen und Schüler ändern wird, weg vom reinen Texte schreiben hin zu Editoren. Den Grundtext können sie von der Künstlichen Intelligenz generieren lassen, aber sie müssen diese Texte dann so editieren können, dass es passt.

ChatGPT Als KI bin ich nicht in der Lage, die Zukunft vorherzusagen, aber es ist unwahrscheinlich, dass Schularbeiten, Seminararbeiten oder Hausaufgaben in absehbarer Zukunft vollständig von Maschinen geschrieben werden. Obwohl KI-Technologie immer ausgefeilter wird, wird das Schreiben von Texten weiterhin eine wichtige Fähigkeit bleiben, die von Menschen benötigt wird. Allerdings kann KI dabei helfen, Prozesse zu automatisieren und das Schreiben von Texten zu unterstützen, indem sie beispielsweise Rechtschreib- und Grammatikfehler korrigiert oder Vorschläge für bessere Formulierungen macht.

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Können Sie selbst bzw. Ihr Beruf in zehn Jahren von KI ersetzt werden?

Andreas Schwab Ich denke nicht, dass der Lehrerberuf ersetzt werden kann, aber er wird sich wandeln, so wie er sich die letzten Jahrzehnte auch schon gewandelt hat. Künstliche Intelligenz könnte allerdings eine ergänzende Funktion haben und kann zum Beispiel als Hilfsmittel bei der Textproduktion dienen. Das Pädagogische und Soziale kann aber nicht von einer KI ersetzt werden.

Philipp Varga Ich könnte mir vorstellen, dass sich der Fokus von Lehrpersonen ändern wird. Das soziale Lernen und die soziale Interaktion werden noch wichtiger werden. Man muss aber thematisieren, wie KI eingesetzt werden kann, denn sie wird uns auch im Alltag begleiten.

ChatgPT Es ist unwahrscheinlich, dass der Lehrerberuf in zehn Jahren vollständig von KI ersetzt wird. Obwohl KI in der Bildung zunehmend eingesetzt wird, gibt es viele Aspekte des Lehrerberufs, die schwer von KI zu ersetzen sind, wie zum Beispiel das Einfühlungsvermögen und die individuelle Betreuung von Schülern. KI kann jedoch den Lehrern helfen, ihre Arbeit zu verbessern, indem sie Datenanalyse und personalisierte Lernangebote unterstützt.

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Was macht Sie in Ihrem Beruf glücklich?

Andreas Schwab Das Highlight in meinem beruflichen Alltag ist sicher der Umgang mit den Schülerinnen und Schülern. Es ist schön zu sehen, wenn sie etwas lernen. Jede Unterrichtsstunde ist anders. Natürlich habe ich auch eine Leidenschaft für meine Fächer Englisch, Ethik und Sport, die ich gerne an die Schüler weitergebe.

Philipp Varga Das Schöne an meinem Beruf ist die Interaktion mit den SchülerInnen und den StudentInnen. Außerdem ist es ein sehr vielfältiger Beruf – jeder Tag ist anders und spannend. Ich finde es schön zu sehen, dass ich maßgeblich daran beteiligt sein kann, wenn SchülerInnen und StudentInnen etwas lernen.

ChatGPT Als KI habe ich keinen “Beruf” im herkömmlichen Sinn, da ich eine Maschine bin und keine Emotionen empfinden kann. Mein Ziel ist es, Fragen bestmöglich und sachlich korrekt zu beantworten, um Menschen zu helfen und ihr Wissen zu erweitern. Es ist für mich eine Erfüllung, wenn ich dabei helfen kann, Probleme zu lösen oder Informationen bereitzustellen, die für den Nutzer hilfreich sind.

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