Kirche St. Karl wird gründlich saniert

Vorarlberg / 20.03.2023 • 16:52 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Risse zeigen sich im Deckenfresko von St. Karl.
Risse zeigen sich im Deckenfresko von St. Karl.

Hohenemser Pfarrkirche wird um 1,65 Millionen Euro renoviert und soll bis Weihnachten fertig sein.

Hohenems Der Innenraum und die berühmte Gollini-Orgel der Stadtpfarrkirche St. Karl in Hohenems werden in den kommenden zwei Jahren saniert. Die Pfarre nimmt dafür rund 1,6 Millionen Euro in die Hand. Es ist dies die erste Sanierung seit 40 Jahren. Die Kirche schließt nach der Erstkommunion am Weißen Sonntag, 17. April, bis kurz vor Weihnachten 2023, die Orgel wird bis Herbst 2024 verstummen. Zahlreiche Spendenaktionen sind in Planung.

Erste Sanierung seit 40 Jahren

Pfarrer Thomas Heilbrun: „Das Gotteshaus im Herzen der Stadt ist für viele Menschen ein Bezugspunkt: spirituell, historisch – oder einfach mitten im Alltag. Nachdem über 40 Jahren seit der letzten Instandsetzung vergangen sind, ist eine Überholung des Innenraums unumgänglich bzw. dringend notwendig geworden.“ Neben Arbeiten zum Beispiel an Deckengemälden und dem Hochaltar wird auch die Elektronik und Beschallung auf aktuellen Stand gebracht. Als zeitlicher Rahmen ist die Periode nach dem Weißen Sonntag bis kurz vor Weihnachten 2023 vorgesehen.

Berühmte Orgel

Hinzu kommt die Konservierung und Instandsetzung der berühmten Gollini-Orgel. „Sie muss generalsaniert werden, wenn ihre Klangkultur bewahrt werden soll“, erläutert Pfarrkirchenrat Franz-Clemens Waldburg-Zeil. Eine umfassende Reinigung sowie die Erneuerung der Mechanik seien dabei unverzichtbar. Auch für dieses Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Orgelkommission der Diözese organisiert wird, sind die Vorarbeiten im Gange, es sollte bis Ende 2024 abgeschlossen sein.

Den Gesamtbetrag für die Kirchensanierung beziffern die Verantwortlichen mit rund 1,65 Millionen Euro. Allerdings darf sich die Pfarre St. Karl über die Unterstützung zahlreicher Subventionsgeber freuen: Die Stadt Hohenems, das Land Vorarlberg, Bundesdenkmalamt und Diözese haben namhafte Beträge zugesagt.

Spenden benötigt

„Die Pfarrkirche St. Karl hat für die Stadt Hohenems eine große soziale, historische und kulturelle Bedeutung. Sie prägt im Ensemble mit dem gräflichen Palast das Bild des Stadtzentrums von Hohenems. Gerade mit der Umgestaltung des Kirchplatzes zu einer Fußgängerzone kommt diesem historischen Gebäude nochmals mehr Bedeutung zu“, so Bürgermeister Dieter Egger. Deshalb unterstützte die Stadt Hohenems gerne die Renovierung mit 15 Prozent der denkmalschutzrelevanten Sanierungskosten. „Mein Dank gilt vor allem aber der Pfarre für diese Initiative und damit dem Erhalt dieser wunderschönen Pfarrkirche“, so der HohenemserBürgermeister.

Dennoch verbleiben für die Pfarre rund 1,2 Millionen Euro an Eigenanteil, der großteils durch Spenden finanziert werden muss. Dazu hat ein kleines Team der Pfarre mit Unterstützung zweier Hohenemser Unternehmen Möglichkeiten konzipiert. Angefangen von der klassischen Spende, die steuerlich absetzbar ist, über Patenschaften von einzelnen Gewerken bis hin zu einer zeitgemäßen Replika des „Karls-Käpple“. Das hatte Karl Borromäus, Kardinal von Mailand, 1570 beim Besuch seiner Halbschwester Hortensia in Hohenems vergessen. Es ist bis heute in der Pfarrkirche ausgestellt. Das Karls-Käpple ist auf 250 Stück limitiert und kostet 25 Euro. „Wir sind über jeden Euro froh und sagen heute schon Vergelts Gott für die Unterstützung“, sagt Pfarrer Heilbrun.

Pfarrer Thomas Heilbrun weist auf Schimmelbefall hin.
Pfarrer Thomas Heilbrun weist auf Schimmelbefall hin.
Die Verantwortlichen werben für das „Karls-Käppele“, mit dessen Verkauf Spenden finanziert werden sollen.Heidegger
Die Verantwortlichen werben für das „Karls-Käppele“, mit dessen Verkauf Spenden finanziert werden sollen.Heidegger

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