Kulinarik, Lyrik und noch viel mehr

Der Bludenzer Autor Thomas Wimmer veröffentlicht nunmehr sein zweites Buch.
von Monika Bischof
BLUDENZ Thomas Wimmer ist ein Multitalent. Der langjährige Mitarbeiter des Landeskrankenhauses Bludenz ist unter anderem DJ, Weinbauer, Imker, Salz- und Gewürzdesigner, Maler und Autor. Morgen präsentiert er sein nunmehr zweites Buch im Franziskanerkloster in Bludenz. Wie sein erstes Buch spiegelt auch das neue Werk „Fische, die bellen, koch ich nicht!“ die vielfältige Persönlichkeit des Autors wider.

Neben Rezepten enthält dieses Kochbuch Lyrik, eine Sage und Anekdoten aus seinem abwechslungsreichen Lebensalltag. „Das erste Kochbuch war ein Rezeptbuch mit kleinen Geschichten und Anekdoten. Es war in einer Auflage von 1.000 Stück erhältlich und schon nach drei Monaten vergriffen. Da mich meine Freunde und Bekannten immer wieder angeregt haben, weitere Rezepte zu veröffentlichen, schrieb ich mein neues Buch. Es ist wesentlich umfangreicher als das Erste und ich hoffe, dass es ebenfalls so gut ankommt.“

Schon als Kind hat Thomas Wimmer gerne gekocht: „Ich habe dabei die Rezepte meiner Oma verwendet und gemerkt, wie viel Spaß mir das Kochen macht.“ Eine weitere Fundquelle war die Familien-Rezeptsammlung seiner Uroma. In der Schule war er einer der wenigen Schüler, der das Freifach „Kochen“ besucht hat – und das mit Begeisterung. Der ambitionierte Hobbykoch ist stets auf der Suche nach neuen Geschmackserlebnissen: „Ich habe zu Hause Hunderte Kochbücher, aus denen ich immer wieder neue Anregungen entnehme. Außerdem habe ich diverse Kochkurse besucht, mit tollen Sterneköchen gekocht und selbst mit dem Grillweltmeister gegrillt. Ich mag es einfach zu kochen, meine eigenen Gewürze zu kreieren und dazu meinen eigenen Wein zu trinken.“

Apropos Wein: Thomas Wimmer hat einen zweijährigen Winzer-Jahreskurs an der Weinbauschule in Krems besucht und besitzt somit fundierte Fachkenntnis auf diesem Gebiet. Während er vor einigen Jahren noch ein Weingut in Südburgenland bewirtschaftete, baut er nun bei seinem Geburtshaus am Oberen Illrain in Bludenz Wein an: „Ich bin sehr heimatverbunden und lebe gerne in Bludenz. Deshalb habe ich mich auch entschieden, hier Wein anzubauen. Neben den Weißweinen der Sorten Grüner Veltliner und Muscares gibt es mit Pinot Noir, Zweigelt und Regent auch Rotwein. Allerdings produziere ich nur rund 500 Flaschen pro Jahr.“ Und innovativ, wie Thomas Wimmer ist, gibt es demnächst eine neue Sorte.

Neben der Kulinarik bilden das Schreiben, Fotografieren, Zeichnen und Malen weitere wichtige Themenfelder im Leben des langjährigen OP-Assistenten: „Richtig intensiv angefangen Gedichte zu schreiben und zu malen habe ich während meiner Prostata-Krebserkrankung vor drei Jahren. Da hatte ich endlich Zeit dafür.“ In seinem Buch sind unter anderem Zeichnungen und Fotos von ihm zu sehen: „Im Malen und Zeichnen bin ich Autodidakt, aber all diese Ausdrucksformen haben mir bei der Bewältigung meiner Krankheit sehr geholfen.“ Unterstützt wurde und wird er vor allem auch durch seine Lebenspartnerin Christine, wie er voller Zuneigung bekundet.

Schriftstellerische Wurzeln gibt es aber auch in der Familiengeschichte: „Mein Opa war nach dem Zweiten Weltkrieg als Soldat in Vorarlberg stationiert. Damals lernte er auch meine Oma kennen. Nach seiner Rückkehr nach Missouri schrieb er unter anderem Gedichte, die einmal wöchentlich in der regionalen Zeitung veröffentlicht wurden.“

Sein Opa Robert D. Perkins war außerdem Heimatdichter. Er brachte bei seinem letzten Besuch vor zehn Jahren, kurz vor seinem Tod, einen Lyrikband mit dem Titel „The Devil’s Reflections“ als Geschenk mit, der den Urenkelkindern Isabell und Philipp gewidmet ist. Für Thomas Wimmer bedeutete das sehr viel: „Mein Opa ist meine Inspirationsquelle und meine Motivation beim Schreiben.“
Thomas Wimmer
präsentiert sein zweites Buch „Fische, die bellen, koch ich nicht!“ am 23. März um 19.30 Uhr im Franziskanerkloster in Bludenz.
Geboren 18. Oktober 1967
Familie in einer Lebenspartnerschaft mit Christine Libardi, zwei Kinder (Philipp und Isabell)
Wohnort Bludenz
Beruflicher Werdegang Lehre als Bodenleger und Raumausstatter, Zivildienst im Krankenhaus Bludenz, seit 35 Jahren OP-Assistent im Landeskrankenhaus Bludenz
Hobbys DJ, Winzer, Imker, Salz- und Gewürzdesigner, Autor, Lyrik, Malerei, Kulinarik, Fotografie, Bewegung in der Natur, Reisen
Literarische Vorbilder Eugen Roth, Rainer Maria Rilke, Donald Ray Pollock
Lebensmotto „Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“
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