
Die TikTok-Stars der Pfänderbahn
Berthold Martan und seine Mitarbeiter sorgen nicht nur für eine sommerfitte Pfänderbahn, sondern sie sind auch in den sozialen Medien Experten.
Bregenz, Lochau Die acht Arbeiter brauchen nicht nur eine extreme Muskelkraft, sondern müssen auch schwindelfrei sein. In 20 Metern Höhe kürzen sie derzeit das 4,3 Kilometer lange Stahlseil der Pfänderbahn.

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„Vergangenen November wurde das alte Zugseil nach 27 Jahren gegen ein neues eingetauscht“, erklärt Pfänderbahn Betriebsleiter Berthold Martan (49). Aufgrund der plastischen Dehnung, die im Promillebereich liegt, muss das 17 Tonnen schwere Seil gekürzt werden. „Ein Promille auf die 4,3 Kilometer macht in Summe vier Meter aus“, so Martan. Dabei handelt es sich um eine übliche Servicearbeit, betont der Betriebsleiter. Seit gestern, Mittwoch, bis morgen Freitag, 24. März 2023, ist die Pfänderbahn für die Arbeiten für Besucherinnen und Besucher geschlossen.

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Für die Arbeiten wurde am Mittwoch eine 40 Meter lange Spleiß-Brücke an den beiden Tragseilen montiert, auf der neben sechs Pfänderbahn-Mitarbeitern auch zwei Arbeiter der Schweizer Spezialfirma Fatzer in etwa 15 Metern Höhe arbeiten. „Jedes Seil hat ein Ende und einen Anfang. Beim Seilspleißen geht es in erster Linie darum, die Stränge miteinander zu verbinden. Das neue Seil kann in der Fabrik nie so gespannt werden, dass es im Betrieb mit den zwei sechs Tonnen schweren Kabinen nicht längt“, erläutert Martan.


Das Seilspleißen ist aufgrund des Gewichts eine Herausforderung und dauert einige Tage. Beim Spleißen werden die Seilenden je auf der halben Seite aufgelöst und dann miteinander verflochten. Dieser Vorgang klingt recht simpel, erfordert aber viel Kraft und Präzision: „Das Seil besteht aus sechs Litzen, also einzelnen Drähten. Wenn auch nur eine der Litzen beschädigt wird, muss das gesamte Seil getauscht werden“, erklärt Berthold Martan. Um dies zu vermeiden, müssen die Einsteckenden umwickelt werden.

Nach erfolgreicher Verbindung der beiden Seilenden kann das Seil in die Seilscheibe der Talstation eingelegt und mittels eines Hydrauliksystems gespannt werden. Durch den korrekten und sorgfältigen Einsatz des Seilspleißens wird gewährleistet, dass das Seil sicher und stabil genug für den Transport ist. Durch die regelmäßige Wartung können die Seile für viele Jahre im Einsatz sein. Die Kosten für die Seilwartung belaufen sich auf 180.000 Euro.

Über ihre tägliche Arbeit berichten Berthold Martan und Maschinist Bernhard Dobler überaus erfolgreich auf ihren Social-Media-Kanälen. „Auf diese Weise kann ich einen Einblick in meine Arbeit zu geben, die man sonst nicht hat“, erklärt der 42-jährige Dobler. „Das Videodrehen macht mir außerdem einfach Spaß.“ Die Zuschauer-Zahlen geben den beiden Pfänderbahn-Experten recht. Schon 21.000 Menschen haben das neueste Video zum Aufbau der Spleiß-Brücke bereits auf TikTok gesehen. Ab Samstag, 25. März 2023, um 8 Uhr können sich die Besucherinnen und Besucher wieder selbst ein Bild vor Ort machen. Dann erklimmt nämlich das Pfänderbähnle nach der Revision wieder täglich lautlos den Bregenzer Hausberg.
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