Aus für Familienlifte schockt die Region

Vorarlberg / 24.03.2023 • 21:46 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Bald ein Relikt aus vergangener Zeit? Am Tellerlift in Alberschwende startete manch eine Skikarriere.VOL/Mayer
Bald ein Relikt aus vergangener Zeit? Am Tellerlift in Alberschwende startete manch eine Skikarriere.VOL/Mayer

Sportinspektor Konrad Berchtold: „Es werden dadurch viele Kinder nicht mehr zum Skisport kommen.“

Alberschwende, Bregenz Konrad Berchtold (61) ist bei der Bildungsdirektion Vorarlberg Inspektor für Bewegungserziehung und Sport. Aber nicht nur das. Berchtold, ausgebildeter Sportlehrer, hatte ganz am Beginn seiner pädagogischen Karriere in den späten 80ern die Leitung der Skischule Alberschwende inne. Heute bekleidet er zudem das Amt eines Obmanns des Vorarlberger Skilehrerverbands. Ein Ende des Skibetriebs dort würde sein Herz in vielfacher Hinsicht bluten lassen.

Start in Alberschwende

„Alberschwende ist für Kinder der ideale Ort, mit dem Skifahren zu beginnen. Er ist leicht zu erreichen, es gibt Parkplätze. Die Eltern können ihren Kleinen dort zuschauen, es gibt ein gastronomisches Angebot.“ Berchtold denkt diesbezüglich vor allem an Schwarzacher, Wolfurter und Lauteracher. „Aber von anderen Orten kommen ebenso zahlreiche Familien. Alberschwende war schon für so viele der Anfang ihrer Skikarriere. Und das nicht nur wegen der Skischule.“

Hilflos

Klarerweise muss Konrad Berchtold eingestehen, dass er der Entwicklung in Alberschwende völlig hilflos gegenübersteht. „Das sind Dinge, die ich in meiner Funktion natürlich überhaupt nicht beeinflussen kann. Ich verfolge mit Sorge, was sich dort abspielt.“

Der Sportinspektor Berchtold weiß genau: „Wenn ein so niederschwellig zugängliches Skigebiet seine Pforten schließt, dann brauchst du kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass weniger Kinder mit dem Skifahren anfangen werden.“

Folgen für andere

Dabei kämpft er als Sportinspektor der Bildungsdirektion mit seinem Team Jahr für Jahr dafür, dass wieder mehr Kinder zum Skisport kommen. Als Skilehrer und Schwarzenberger weiß Konrad Berchtold auch um die Problematik nicht nur für die Skischule Alberschwende, sondern auch jene aus seiner Heimatgemeinde Schwarzenberg. „Die Skischule Schwarzenberg hatte Alberschwende wegen der künstlichen Beschneiung als Ausweichort. Wenn dieser nun ausfällt, gibt es auch am Bödele keine Skikurse, wenn der Naturschnee ausbleibt.“

Wie die VN berichteten, stehen die Skilifte Alberschwende wegen Differenzen der Gemeinde mit einem Grundstücksbesitzer vor dem Aus. Der alte Nutzungsvertrag läuft aus, ein neuer ist nicht in Sicht. Einen letzten Versuch für einen neuen Pachtvertrag, soll es aber noch geben. VN-HK

„Alberschwende ist ein niederschwelliges Angebot zum Skifahren. Dieser Verlust wäre groß.“

Aus für Familienlifte schockt die Region

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