Warum die Matura Schüler nicht mehr auf den Protestpfad bringt

Form der Reifeprüfung hat sich eingespielt. Am 2. Mai startet die diesjährige Matura.
Feldkirch AHS-Landesschulsprecherin Britta Kling wird Anfang Mai mit ihrer schriftlichen Reifeprüfung starten. Nur an sich kann die junge Feldkircherin jedoch nicht denken. Die Matura im Allgemeinen hat sie als Schülervertreterin genauso im Blick. “Zufrieden bin ich nicht”, sagt sie. “Gerade mein Jahrgang hat die letzten Jahre unter Corona am meisten gelitten. Doch wir bekommen keine Erleichterungen wie die Schülerinnen und Schüler noch vor zwei Jahren.”
Nicht “blank” aufkreuzen
Verschlechtert haben sich die Rahmenbedingungen für die diesjährigen Maturanten im Vergleich zum Vorjahr nicht. So wird auch heuer die Jahresnote bei der Gesamtbeurteilung mit eingerechnet. Der Schwellenwert bei der Klausur liegt bei 30 Prozent der gestellten Aufgabenstellungen. So viel muss man richtig haben, ungeachtet der Jahresnote.

Auch zur mündlichen Prüfung sollte man nicht “blank” aufkreuzen. “Eine aktive Mitwirkung der Kandidatin/des Kandidaten ist erforderlich”, heißt es im Regelwerk.
Probleme bei VWA
Kling widerspricht der Meinung, dass die Matura heuer ganz gewöhnlich ist und damit den normalen Standards zu entsprechen hat. “Ich kann da als Beleg ein Beispiel bringen. An meiner Schule, dem BG Rebberggasse, verzeichneten wir in den zwei Maturaklassen sechs Nicht genügend bei den Vorwissenschaftlichen Arbeiten. In den letzten neun Jahren waren es insgesamt nur drei. Das zeigt: Wir wurden nicht ausreichend auf das wissenschaftliche Arbeiten vorbereitet – weil dafür wegen der Coronaeinschränkungen offensichtlich die Zeit fehlte.” Kling wäre für die Beibehaltung der Stoffkürzungen sowie der Wahlfreiheit für die mündliche Prüfung.

Von der Politik nicht gehört
Der Widerstand der Schüler habe deshalb nachgelassen, “weil wir von der Politik einfach nicht gehört wurden”. Das habe zu einer Art Resignation geführt.
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Keine großen Befürchtungen in Hinblick auf die Matura hegt Freddy Wittwer, ARGE-Leiter bei den Lehrern für Mathematik. “Unser Fach hatte schon im letzten Jahr seinen Schrecken verloren. Jetzt wissen Lehrer und Schüler genau, wie man sie darauf vorbereitet. Und die Aufgabenstellungen werden keine bösen Überraschungen in sich bergen”, sagt Wittwer, der heuer bei der Erstellung der Mathematik-Aufgaben deshalb nicht mitwirkte, “weil ich selber eine Maturaklasse habe”.
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