Entspannung erreicht die Spitäler

Vorarlberg / 30.03.2023 • 20:44 Uhr / 3 Minuten Lesezeit

Zahl der Corona-Patienten im Land hat sich in den vergangenen Tagen halbiert.

SCHWARZACH Die erste Häufung von Coronafällen in diesem Jahr neigt sich dem Ende zu: In Vorarlberg ist die Inzidenz bestätigter Infektionen pro 100.000 Einwohner und Woche von 236 Anfang März auf 66 gestern gesunken. Auch die Virenlast, die im Abwasser festgestellt wird, geht zurück. Das bestätigt Christoph Scheffknecht, Leiter des Umweltinstituts des Landes. Das Wichtigste folgt jedoch erst: Mit der üblichen Verzögerung ist die Entspannung auch in den Spitälern angekommen. Vor zwei Wochen gab es noch 46 Patienten mit Corona. Vier davon mussten intensivmedizinisch behandelt werden. Aktuell sind es mit insgesamt 21 Patienten nicht einmal mehr halb so viele. Eine Person befindet sich auf der Intensivstation.

Auffallend: Bei der Inzidenz bestätigter Infektionen gibt es im Bodenseeraum zwar ähnliche Tendenzen, die Niveaus sind jedoch extrem unterschiedlich. In Liechtenstein beträgt die Inzidenz nur noch drei, im eidgenössischen Kanton St. Gallen rund zehn. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass das Infektionsgeschehen in Wirklichkeit da wie dort praktisch gleich sein dürfte wie in Vorarlberg. So gibt es in St. Gallen nicht um so viel weniger Spitalspatienten mit Corona.

Unterschiedliche Virenlast

Auf der anderen Seite werden auch in den Kläranlagen des Landes immer sehr unterschiedliche Virenlasten festgestellt. Warum das so ist, weiß man nicht. In Ludesch seien die Werte seit zwei Jahren am niedrigsten, berichtet Scheffknecht. Belastbare Erklärungen dafür gebe es keine. „Man lebt damit“, so Scheffknecht: Relevant sei schließlich die Entwicklung. Wenn die Virenlast plötzlich steigt, weiß man, dass etwas im Anmarsch ist. Wobei vorerst kein Grund zur Sorge bestehen dürfte: „Eine neue Subvariante bedeutet nicht mehr zwangsläufig, dass es zu einer neuen Welle kommt. „Weil alles Omikron ist“, erklärt Scheffknecht: „Jetzt ist die Subvariante XBB dominant, und das war’s dann auch schon.“

Für Experten wie Christoph Scheffknecht und ihr Fach ist Corona „ein Booster“. Das sagt er selbst. Man habe viel gelernt. So wäre es möglich, die Abwasserüberwachung auf andere Krankheiten auszuweiten. Zum Beispiel die Grippe. Vorteil: Wellen würden früher erkannt werden, im Gesundheitswesen etwa könnte eher darauf reagiert werden.

Bei der Abwasserüberwachung hat Corona zu einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit geführt. So stellt die Uni Innsbruck die Virenlast in Liechtenstein fest – und veröffentlicht die Schweiz die Ergebnisse. JOH

„Eine neue Subvariante bedeutet nicht mehr zwangsläufig, dass es zu einer neuen Welle kommt. Weil alles Omikron ist.“

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