Neuer Vorarlberger SPÖ-Chef bis Ende Juli

Sprickler-Falschlunger will Prozess im Sommer abschließen. Junge feiern „Sozi-Advent“.
BREGENZ Die SPÖ kommt nicht aus den Schlagzeilen heraus. Grund dafür ist das Hin und Her rund um den künftigen Vorsitz im Bund. Aber auch die Vorarlberger SPÖ sucht seit Längerem einen neuen Chef, eine neue Chefin. Der Parteinachwuchs will den Fokus nun wieder auf die Grundwerte der Sozialdemokratie lenken, und zwar mit einem Veranstaltungsprogramm vor dem 1. Mai, wie der Vorsitzende der Jungen Generation, Elias Wehinger, bei einem Pressetermin ausführte. SPÖ-Chefin Gabriele Sprickler-Falschlunger verriet, dass die Vorsitzsuche im Land mit Ende Juli abgeschlossen sein soll.
Zwei Kandidaten
Sprickler-Falschlunger hatte die Partei 2021 übernommen. Sie machte von Anfang an deutlich, dass sie diese Funktion nur übergangsweise ausübt. Die Suche nach einem neuen Vorarlberger SPÖ-Vorsitzenden gestaltet sich zäher als wohl eingangs gedacht. Am Montag in Bregenz bekräftigte Sprickler-Falschlunger, dass der Prozess im Sommer abgeschlossen sein soll. Ende Juli würde alles erledigt sein. Es gebe momentan noch zwei männliche Bewerber, wobei einer sich unsicher sei. Wie die VN berichtet haben, verdichteten sich zuletzt die Hinweise, dass Mario Leiter, derzeit Polizeikommandant von Bludenz und früherer Stadtparteichef, gute Aussichten hat.
Prüfung der Voraussetzungen
Im Bund ist eine Mitgliederbefragung geplant; sie ist von 24. April bis 10. Mai angesetzt. Danach kommt es im Juni zum Sonderparteitag, wo die endgültige Entscheidung fällt. 73 Personen wollen Bundes-Vorsitzender oder -Vorsitzende werden. Aktuell wird gerade geprüft, wer die nötigen Voraussetzungen erreicht hat, um tatsächlich anzutreten, darunter 30 Unterstützungserklärungen. Die drei Favoriten, die amtierende Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner, der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler, haben dieses Ziel freilich schon erreicht. Wie es bei den anderen, darunter ein Vorarlberger, aussieht, war zu Wochenbeginn noch offen. Rund 9000 Menschen sind der SPÖ neu beigetreten, etwa hundert im Land.
Sie sei mit Blick auf das SPÖ-Statut gegen die Mitgliederbefragung gewesen, sagte Sprickler-Falschlunger, die in den Gremiensitzungen in Wien mit dabei war und sich früh hinter Rendi-Wagner stellte. Letztlich handelte es sich um einen Kompromiss. Unterschätzt habe sie die hohe Anzahl an Personen, welche den Vorsitz übernehmen wollen, und eine Hürde fälschlicherweise zunächst nicht als nötig erachtet. Sie unterstreicht: „Es gibt keinen Wunderwuzzi, keinen Messias, keinen Weihnachtsmann.“ Die Partei müsse sich wieder auf Inhalte besinnen.
Um Weihnachten, die sogenannte Sozi-Weihnacht, ging es auch in den Ausführungen von Wehinger, Chef der Jungen Generation. Damit gemeint ist der 1. Mai. Deshalb wollen die Jungen in der Partei davor „Sozi-Advent“ feiern und haben Veranstaltungen geplant, etwa eine Exkursion in den Landtag oder einen Gedenkmarsch für die Opfer des Faschismus und Nationalsozialismus in Bregenz. „Auch Nicht-Mitglieder sind eingeladen.“ Transparenz, Verteilungsgerechtigkeit und Antifaschismus stünden im Vordergrund. Den 1. Mai will die SPÖ in Bregenz feiern. VN-RAM
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