Tischlern ist auch für Mädchen

Magdalena Bertl holte sich den Sieg beim Landeslehrlingswettbewerb der Tischler.
Bregenz Wer dachte, dass handwerkliche Berufe wie der des Tischlers bei jungen Menschen nicht mehr beliebt sind, irrt sich. Schließlich nahmen insgesamt 97 Lehrlinge am diesjährigen Landeslehrlingswettbewerb teil. Dabei haben sich die Auszubildenden in ihrem jeweiligen Lehrjahr mit anderen gemessen. Unter anderem gewann Magdalena Bertl von der Tischlerei Mohr in Andelsbuch den ersten Platz. Somit sicherte sich die Bregenzerin den Titel der Landeslehrlingsmeisterin im ersten Lehrjahr. „Ein anderer Lehrling aus dem Betrieb hat mich motiviert mitzumachen“, sagt die 18-Jährige.
Zwei Wochen vor dem Wettbewerb hat Bertl intensiv geübt. „Ich musste einige Sachen nachlernen, da ich noch keine Berufsschule hatte“, erklärt sie. Die Vorgabe hat sie, sowie die anderen, im Vorfeld bekommen, um sich etwas vorbereiten zu können.
Dreieinhalb statt fünf Stunden
Am Tag des Wettbewerbs mussten die Teilnehmer das Holz und Werkzeug selbst mitbringen. „Wir haben dann die genaue Skizze und den Plan bekommen.“ Eine Papierablage soll fertiggestellt werden. „Daraufhin musste ich schauen, wo ich am besten anfange, damit sich alles zeitlich ausgeht“, erinnert sich Bertl. Für die Anfertigung sind bloß fünf Stunden angedacht – wer es in dreieinhalb schafft, bekommt Zusatzpunkte. „Ich war die Erste, die fertig war, und auch die Einzige, die es in den dreieinhalb Stunden geschafft hat.“ Trotzdem kam der Sieg bei der Auszeichnung für die Auszubildende überraschend. „Die Namen wurden vorgelesen und meiner ist nie gekommen. Ich dachte dann, man habe mich bestimmt vergessen“, erklärt sie. „Auf einmal hieß es, ich hätte den ersten Platz gewonnen. Ich war überwältigt und habe danach ein paar Tage gebraucht, um es zu realisieren.“ Obwohl die Vorarlbergerin den Titel geholt hat, ist sie mit ihrem Werk nicht komplett glücklich. „Ich bin nicht zufrieden. Ich sehe die Macken und dass es nicht perfekt ist. Als wissbegieriger Lehrling möchte ich es noch schöner machen und mich verbessern“, sagt Magdalena Bertl. VN-PEM

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.