Jungpianist Aljosa (10) bedankt sich bei anonymen Spender

Jungpianist Aljosa Marinkovic (10) kann Dank finanzieller Unterstützung eines unbekannten Sponsors noch mehr Klavierstunden nehmen.
Von Mirijam Haller & Petra Milosavljevic
Bregenz Aljosa Marinkovic sitzt konzentriert am Flügel vor voll besetztem Saal, die Finger fliegen geschickt über die Tasten. Begleitet wird das Haydn-Stück von einem Gastorchester aus Barcelona. Als der Neunjährige den letzten Ton anschlägt, bricht Applaus aus und Aljosa verbeugt sich mit einem Lächeln. Es sind Auftritte wie diese im Mai vergangenen Jahres bei einem Benefizkonzert für Ärzte ohne Grenzen im Angelika-Kauffmann-Saal in Schwarzenberg, die zeigen, dass der heute Zehnjährige eine außergewöhnliche Fähigkeit und Hingabe zur Musik besitzt.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.
Doch die Förderung kostet Geld. Einem anonymen Sponsor hat der junge Pianist nun zu verdanken, dass er sein Talent weiterentwickeln kann. Dank ihm kann Aljosa eine zusätzliche Klavierstunde pro Woche für ein Jahr an der Musikschule Bregenz nehmen. Dort hat er bisher nur einmal wöchentlich Klavierstunden bei Lehrerin Maria Badías genommen.

Selbstlose Geste
Ohne den großzügigen finanziellen Beitrag wäre es für Aljosa und seine Familie schwierig gewesen, den zusätzlichen Unterricht im Wert von 1000 Euro zu bezahlen: “Als ich von dem Sponsor erfahren habe, bekam ich direkt Gänsehaut und es schossen mir Tränen in die Augen. Wir hätten uns die Stunden nicht leisten können”, schildert Mama Jelena Marinkovic. “Wir können nicht glauben, dass jemand so selbstlos ist und das für ihn getan hat. Es bedeutet uns viel und wir sind sehr dankbar”, freut sie sich. Besonders imponiert der Familie, dass der Sponsor anonym bleiben will. “Mit einer solchen Geste fühlt sich unsere ganze Familie in der neuen Umgebung angenommen. Es zeigt, dass es noch Menschen mit großem Herzen gibt.”
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.
Vor zwei Jahren zog die 39-Jährige von ihrer Heimatstadt Knjaževac in Serbien nach Österreich. “Wegen der besseren Perspektive”, erzählt Marinkovic, die in Fußach für eine Reinigungsfirma arbeitet. Vor einem Jahr kam der jüngere ihrer beiden Söhne, Aljosa, zu ihr nach Bregenz, wo er seither die Volksschule Augasse besucht.

Lieblingskomponist Mozart
Seit drei Jahren lernt Aljosa Klavier. Dabei ist sein Vater Andrija, der ebenfalls musikalisch ist, sein großes Vorbild. Sein Lieblingskomponist? “Mozart”, muss der Zehnjährige nicht lange überlegen. Täglich übt er drei bis vier Stunden in seinem Kinderzimmer an einem kleinen Piano. Ein Leben ohne Klavier wäre für den Zehnjährigen undenkbar: “Ich möchte eines Tages hauptberuflich als Musiker arbeiten”, erzählt Aljosa. Bisher ist der Jungpianist schon erfolgreich unterwegs und hat bereits mehrere Preise bei internationalen Wettbewerben abgeräumt, etwa beim “Piano Fest Bitola” in Mazedonien, beim “Musical Race” in Slowenien, “Kosta Manojlovic” in Serbien oder bei “prima la musica” in Österreich.

Dank der finanziellen Unterstützung des anonymen Sponsors und der Förderung seiner Klavierlehrerin kann sich das Jungtalent auf kommende Konzerte und Wettbewerbe nun noch besser vorbereiten. Der nächste Wettbewerb steht schon vor der Tür: Im Juli kann Aljosa sein Können im spanischen Granada unter Beweis stellen.


Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.