Tierskandal: Landesrat verteidigt Vorgehen

Christian Gantner bekräftigt Handeln und beruhigt Konsumenten.
Feldkirch, BREGENZ Gute Nachrichten von den verwahrlosten Rindern aus dem Bezirk Feldkirch: Schon am Donnerstagmorgen haben sie den Besitzer gewechselt. Nachdem der Verein gegen Tierfabriken die schlimmen Zustände auf dem Hof angeprangert hatte, waren sie Mitte der Woche beschlagnahmt und kurzfristig in Dornbirn-Schoren untergebracht worden. Nun haben sie eine neue Heimat. „Es gab sogar drei Anfragen, der erste Interessent hat den Zuschlag bekommen“, verrät Landesveterinär Norbert Greber.
Demnach habe der alte Besitzer der Veräußerung bereits zugestimmt. „Ich denke, die Rinder werden bald auf die Weide kommen und dann auch nicht wiederzuerkennen sein“, sagt Greber. Der Regen weicht den Dreck auf, dazu kommt der Haarwechsel im Frühjahr. In den nächsten Tagen dürften die zehn Rinder also wieder sauber sein – und dann hoffentlich in eine glücklichere Zukunft starten.
„Konsequent nachgegangen“
Unterdessen verteidigt der zuständige Landesrat Christian Gantner (ÖVP) das Vorgehen der Behörden. Die Tierschutzbehörde habe korrekt gehandelt. „Die wiederholten Kontrollen inklusive Verbesserungsaufträgen, die vom Tierhalter auch stets erfüllt wurden, zeugen davon, dass die Behörde der Sache konsequent nachgegangen ist.“ Der Landesrat ist gleich in mehrfacher Hinsicht zuständig, über seinen Tisch gehen sowohl die Veterinärangelegenheiten als auch Themen, die den Tierschutz oder die Landwirtschaft betreffen. „Im gegenständlichen Fall war es wichtig, schnell und konsequent zu handeln“, betont er gegenüber den VN. „Zum einen im Interesse des Tierwohls und um Gefährdungen der Tiere hintanzuhalten, aber vor allem auch, um die Vielzahl an Landwirtschaftsbetrieben mit artgerechter Tierhaltung vor Pauschalverdächtigungen zu schützen.“
Dass alles richtig ablief, bestätigte auch Landesveterinär Greber gegenüber dem ORF. So sei der Tierhalter erst zwei Wochen vor dem Bekanntwerden der Bilder verwarnt worden. Bei der Nachschau diese Woche habe sich aber der von den Bildern gezeigte Zustand bestätigt, daher wurden die Tiere abgenommen. Eine Ausnahme im landwirtschaftlichen Bereich in Vorarlberg, wie auch die Bezirkshauptmannschaft Feldkirch bekräftigt.
Kein Grund zur Sorge
Gantner beruhigt derweil die Vorarlberger Konsumenten. Bei dem Betrieb habe es sich um einen Mutterkuhbetrieb gehandelt, die Milch sei also nicht in Umlauf gebracht worden. „Es kam in der Vergangenheit sicher zu einzelnen Schlachtungen“, räumt der Landesrat ein. „Aber jedes Schlachttier wird untersucht, und nur unbedenkliche Schlachtkörper werden freigegeben. Deshalb kann auch nur kontrolliertes und für positiv befundenes Fleisch zum Konsumenten gelangt sein.“ VN-RAU, PPL
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