Luschnouar Bühne inszeniert heitere Komödie zu ernstem Thema

Der Theaterverein “D’Luschnouar Bühne” präsentiert zu seinem 40-jährigen Jubiläum die Komödie “Ab in den Container”.
Lustenau „165.000 Tonnen abgelaufene Lebensmittel von privaten Haushalten landen in Österreich jährlich im Restmüll. Das sind rund eine Milliarde Euro, die einfach so weggeworfen werden. Die Hotellerie ist dabei noch nicht einmal dazugerechnet“, sagte Martin Holzer, Obmann der Luschnouar Bühne, bei der Premiere des Stücks „Ab in den Container“ am Samstagabend im Theresienheim.
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Mit dem Stück wollen die Schauspieler wachrütteln und auf die aktuelle Problematik der Lebensmittelverschwendung hinweisen. Die Komödie in zwei Akten wurde von Vereinsmitglied Veronika Hofer bearbeitet und in den Lustenauer Dialekt mit dem Titel „A gfondos Freässo!“ übersetzt. Die Premiere sowie die weiteren acht Aufführungstermine waren innerhalb kurzer Zeit beinahe ausverkauft. Nun werden drei weitere Zusatzvorstellungen angeboten.

Es ist Abend, eine Stunde vor Geschäftsschluss. Im Hinterhof eines Lebensmittelmarktes werden wie jeden Abend Obst, Gemüse und abgelaufene Lebensmittel in einem Container entsorgt. Die Angestellten des Supermarktes wissen nicht, dass der gut gefüllte Container längst ein Treffpunkt Bedürftiger ist.

Otto von Treyspitz, ein verarmter Adeliger, und der Obdachlose Charly sind geübt im „Containern“. Aber auch für Colette, die Ordensschwester und Streetworkerin, und ihr beiden Schützlinge Felicitas und Pascal wird der Container zur Fundgrube. Doch Filialleiter Andreas Groß hat seine eigenen Pläne, was mit den Lebensmitteln geschehen soll. Und so kommt es an diesem Abend zu einem unvorhergesehenen Zusammentreffen im Container.
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Das Thema des Stücks ist ein aktuelles. „Ich muss von dem leben, was andere wegschmeißen“, sagt darin Otto von Treyspitz und erklärt, weshalb er im Container hinter dem Supermarkt nach Essbarem sucht. „Meine Pension reicht nicht für das Einkaufen im Laden.“ Das Stück „A gfondos Freässo“ behandelt gekonnt die Widersprüche unserer Konsumgesellschaft auf humorvolle, teils satirische Art.

„Wir feiern heute neben unserem 40-jährigen Jubiläum auch eine ganz besondere Premiere, denn zum ersten Mal bieten wir euch ein Premierenbuffet an. Dieses ist kein herkömmliches Buffet, sondern wurde ausschließlich mit Lebensmitteln angerichtet, die man weggeworfen hätte“, so Holzer. Zur Verfügung gestellt wurden die Lebensmittel vom Verein Tischlein deck dich, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, einwandfreie Lebensmittel an bedürftige Menschen zu verteilen, statt zu vernichten.

So servierten die Schauspieler Roastbeef-Häppchen, Käsesalat, kleine Toasts, Salami-Pizzette und Desserts. Die Tische waren reich gedeckt für die vielen erschienenen Gäste. Der gesamte Erlös der Premiere wurde dem Verein Tischlein deck dich gespendet. BVS


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