Coronaimpfung per Nasenspray
Gesundheitsexperte Fidler setzt auf Fortschritte für den kommenden Herbst.
SCHWARZACH Im Unterschied zur Schweiz wird die Coronaimpfung bzw. eine Auffrischung in Österreich nach wie vor allen Jugendlichen und Erwachsenen empfohlen. Die Zahl der Dosen, die insgesamt verabreicht werden, ist jedoch denkbar klein geworden. In Vorarlberg handelte es sich in der Woche nach Ostern, in der der Montag bekanntlich ein Feiertag war, um 22.
Macht eine Impfkampagne unter diesen Umständen überhaupt noch Sinn, wäre es nicht besser, Kräfte für den kommenden Herbst zu sparen, wenn wieder mit mehr Infektionen zu rechnen ist? „Das würde ich auch so sehen“, meint der Gesundheitsexperte Armin Fidler: „Über den Sommer ist der Schaden geschätzt.“
Intranasale Impfstoffe
Was die Empfehlung betrifft, die durch das Nationale Impfgremium (NIG) ausgesprochen wird, könnte sich in den kommenden Wochen etwas tun. Wobei nach Einschätzung von Fidler sehr viel von der Entwicklung intranasaler Impfstoffe abhängt. Dabei geht es, einfacher ausgedrückt, um eine Coronaimpfung per Nasenspray. Die Berliner „Charité – Universitätsmedizin“ berichtete Anfang April von erfolgreichen Tests. Mit der Freigabe könnte es jetzt schnell gehen. Grundsätzlich würde Fidler weiterhin allen, die noch nicht geimpft sind, empfehlen, sich impfen zu lassen. Für bestimmte Personengruppen, wie Menschen mit einer Vorerkrankung, wäre im Herbst jedenfalls eine Auffrischungsimpfung ratsam. Sollten bis dahin auch Nasenimpfstoffe verfügbar sein, könnte man darüber hinausgehen. Sie würden sich für Auffrischungsimpfungen eignen.
Im Moment befindet sich das Infektionsgeschehen weiterhin auf dem Rückmarsch. Auffallend ist ein bleibendes Phänomen: Weltweit gibt es nur ganz wenige Staaten, in denen – gemessen an der Bevölkerung – mehr Infektionen bestätigt werden als in Österreich. In Österreich selbst sind es in Wien wiederum zehn Mal mehr als in Vorarlberg und in Vorarlberg mehr als in den benachbarten Bodenseeregionen Deutschlands und der Schweiz sowie in Liechtenstein. Spitalszahlen lassen darauf schließen, dass es einen einfachen Grund für die Unterschiede gibt: Hierzulande wird nach wie vor genauer hingeschaut und getestet. Ist das vernünftig? Bei Infektionskrankheiten ist es laut Fidler immer gut, das Geschehen im Blick zu haben. Zumal Risiken damit verbunden seien. joh
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