März-Nächtigungen sind ein Dämpfer für Wald-Tourismus

Vorarlberg / 26.04.2023 • 16:05 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Paradox: Obwohl Schnee Mangelware war, reichte es in hohen Lagen immer noch aus, um Lech – Warth sogar über das Saisonende zu sperren.stp/3
Paradox: Obwohl Schnee Mangelware war, reichte es in hohen Lagen immer noch aus, um Lech – Warth sogar über das Saisonende zu sperren.stp/3

Wettersituation und Schneelage fanden in der Statistik ihren deutlichen Niederschlag.

Egg Die zuletzt positive Entwicklung der Nächtigungszahlen im Bregenzerwald wurde im März – nicht ganz unerwartet – gestoppt. Fehlender Schnee in tiefen und mittleren Lagen und eine durchwachsene Wettersituation haben die Urlaubslust eingebremst und dem Bregenzerwald einen Nächtigungsrückgang gegenüber dem März 2022 von knapp neun Prozent gebracht, in absoluten Zahlen sind dies fast 18.000 Übernachtungen. Ein Dämpfer für den Bregenzerwälder Tourismus.

Positiver Trend gestoppt

Dabei hatte die Saison vielversprechend begonnen – nach schwierigen Corona-Zeiten war der Tourismus im Bregenzerwald trotz Inflation und Ukraine-Krise wieder im Aufwind. Auch der lang anhaltende Schneemangel konnte die Urlaubslust nicht stoppen, denn es schien, als hätten die Gäste nach coronabedingten Ausfällen einiges nachzuholen. In der ersten Saisonhälfte (November bis Jänner) entwickelten sich die Nächtigungszahlen vielversprechend und im Februar erreichten sie sogar fast das Niveau vor Corona. Da kam der kleine Einbruch im März doch überraschend, findet aber eine Erklärung in der Witterung, die im März meist nicht sonderlich dazu angetan war, Gäste für eine spontane Urlaubsbuchung zu animieren.

Kürzere Aufenthaltsdauer

Auffallend ist, dass es im März zwar ein Minus von knapp 18.000 Nächtigungen gab, bei den Ankünften jedoch eine Zunahme verzeichnet wurde. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer verringerte sich deshalb um rund zehn Prozent von 4,62 auf 4,16 Tage. Die Nächtigungsrückgänge gegenüber März 2022 betrafen die 22 Gemeinden der Region unterschiedlich. Schröcken konnte sogar einen Zuwachs im zweistelligen Bereich verzeichnen – geschuldet den zusätzlichen Gästebetten im Berghaus bzw. in der teileröffneten The Heimat auf Nesslegg. Wenig überraschend war der Rückgang in Warth (minus 4,78 Prozent), Schoppernau (minus 6,89 Prozent) oder Damüls (minus 7,09 Prozent) geringer als im Durchschnitt der Region (minus 8,74 Prozent).

Insgesamt zufriedenstellend

Kumuliert ergibt die Nächtigungsbilanz für die Monate November bis März ein zufriedenstellendes Ergebnis, das mit rund 862.000 Übernachtungen um 122.000, das sind 16,55 Prozent, über dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs liegt. Gegenüber dem Vor-Corona-Winter 2018/19 ergibt sich ein Minus von rund neun Prozent, der April dürfte das Gesamtergebnis nur unwesentlich verändern, da das Saisonende vom Wetter her wenig begünstigt war.

Im Detail widerspiegelt der Winter 2022/23 die Schneesituation: Wo in hochalpinen Regionen Lift- und Skibetrieb sichergestellt war, konnten die stärksten Zuwächse verzeichnet werden. Warth legte von November bis März gut 17.000 Nächtigungen gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021/22 zu, Schröcken verbuchte ein Plus von knapp 17.000 Übernachtungen. Gut 12.000 waren es in Mellau, 11.000 in Reuthe und jeweils gut 10.000 in Damüls, Au und Schoppernau.

Die beste Auslastung erzielte wenig überraschend Reuthe mit 98 Vollbelegstagen, das sind 65 Prozent. Warth mit knapp 70 Vollbelegs­tagen (46,2 Prozent), Damüls mit 68 Vollbelegstagen (45,2 Prozent) und Au mit gut 62 Vollbelegstagen (41,4 Prozent) lagen ebenfalls deutlich über dem Durchschnitt von 51 Vollbelegstagen (33,8 Prozent). STP

Wo sich hier in „normalen“ Wintern die Langläufer locker bis Ostern in und um Schoppernau vergnügen, waren heuer zur selben Zeit die Wiesen grün.
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Nach vier Monaten mit Zuwächsen musste GF Cornelia Kriegner für den März ein Minus vermelden.
Nach vier Monaten mit Zuwächsen musste GF Cornelia Kriegner für den März ein Minus vermelden.

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