Lehrerin, Politikerin, Schwimmerin, Jongleurin: Das ist Lisi Märk

Den Balanceakt im Ausleben ihrer vielen Talente meistert die 59-jährige Hohenemserin souverän.
Hohenems Am Ende drückt Elisabeth Märk dem Reporter ein Büchlein in die Hände. „Jonglieren in der Schule“ heißt es. Im Umschlag liegt ein Schreiben. „Ich habe dein Praxisbuch über Jonglieren in der Schule vorgefunden. Es ist eindrucksvoll, womit du dich beschäftigst … Lass es mich wissen, wenn du einmal in Wien zu tun hast.“ Gezeichnet: Heinz Fischer.

Freude mit Schülern
„Lisi“ Märk braucht Promi-Bekanntschaften nicht opulent breitzutreten. Den Heinz Fischer mag sie halt, und den Arnulf Häfele ganz besonders. Mit dem früheren SPÖ-Landeschef zieht die 59-Jährige gerne um die Häuser. Er ist ihr Kumpel. Die Hohenemserin, selbst zwei Perioden SPÖ-Stadträtin in der Grafenstadt, hat viele Freunde weit über das politische Spektrum und ihre Gesinnungsgemeinschaft.

Ihre Freunde sind in der Schule, sie sind im Sport, sie sind im Schwimmbad, sie sind dort, wo aktive Menschen in der Gesellschaft gebraucht werden. An ihrer Schule, der Mittelschule Hohenems Herrenried, sind das vor allem ihre Schüler. „Wir sind eine Brennpunkschule mit vielen Kindern und Jugendlichen, die nicht Deutsch als Muttersprache haben. Aber das macht mir als Lehrerin nichts aus. Im Gegenteil: Es ist eine schöne Aufgabe, diesen jungen Menschen eine Perspektive im Leben zu geben zu versuchen.“

Die besondere Gabe
Lisi Märk hat aber speziell eine besondere Gabe mit Alleinstellungsmerkmal. Die Pädagogin ist eine Meisterin des Jonglierens. Und es gelingt ihr nahezu Tag für Tag, diese faszinierende spielerische Fertigkeit weiterzugeben. An ihrer eigenen Schule genauso wie an anderen. An der MS Dornbirn Baumgarten etwa ist sie in Sachen Jonglieren jeden Freitag drei Stunden zugegen. Sie gibt Workshops übers Jonglieren, und ihr Buch zum Thema beschreibt das weite Feld dieser Akrobatik-Form, die sich jeder und jede mit durchschnittlichen motorischen Fähigkeiten bis zu einem gewissen Punkt aneignen kann.

Geübt im Hohen Haus
Ihre eigene Fertigkeit hat Elisabeth Märk im Nationalrat perfektioniert. Wie das zusammenpasst? „Ich war kurze Zeit für die SPÖ als Vorarlberger Nationalratsabgeordnete tätig. Bei elendslangen Debatten über Randthemen, zu denen ich null Bezug hatte, hab‘ ich mich oft zurückgezogen und mit Bällen jongliert.“ Das blieb im Hohen Haus nicht unbemerkt. Die Parlamentsjongleurin erwarb sich einen artistischen Ruf.
Lange bereicherte Märk das Hohe Haus jedoch nicht. „Ich war dort sehr unglücklich. Gewisse Abläufe fand ich sehr mühselig. So musste ich etwa in der eigenen Fraktion lange kämpfen, um wenigstens eine Rede halten zu dürfen.“ Diese hielt sie völlig unpolitisch. „Ich sprach über meine wenig angenehmen Erfahrungen als neue Parlamentarierin.“ Applaus bekam sie damals von den Grünen. „Von denen wurde ich dann auch zu einem Essen eingeladen, was meine Fraktion gar nicht gerne sah. Aber egal: Nach einem halben Jahr hatte ich vom Nationalrat genug.“

Und so kehrte Lisi Märk nach dem kurzen Intermezzo Anfang 1996 wieder dankbar an ihre alte Wirkungsstätte, die Mittelschule Hohenems, zurück. Dort ist sie ihren Schülern nah, genauso wie den politischen Themen der Region. Dort gibt es genug schöne Orte zum Schwimmen. Dort ist ihr Kumpel Arnulf Häfele. Und die Jonglierbälle liegen überall bereit.
Zur Person
Elisabeth Märk
Geboren: 10. Februar 1964
Wohnort: Hohenems
Beruf: Lehrerin
Familie: Single
Hobbys: Jonglieren, Lesen
Lieblingsspeise: Vegetarisches
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