Jetzt fahren die Abrissbagger in Egg auf

Ehemaliges Postgebäude macht im Zentrum Platz für eine multifunktionale Verbauung.
Egg Nur wenige Tage nach der offiziellen Eröffnung von Bienenhaus und Busbahnhof geht es im Zentrum von Egg wieder rund: Das ehemalige Postgebäude wird abgerissen, um Platz für eine multifunktionale Verbauung zu machen.
Die Bauverhandlung hat vor einigen Monaten stattgefunden, wie das Gebäude gestaltet ist steht demnach fest, doch „noch sind nicht alle Verträge unterschrieben, mit einem detaillierten Nutzungsplan gehen wir deshalb noch nicht an die Öffentlichkeit“, gibt sich Bürgermeister Paul Sutterlüty noch zurückhaltend und kann dabei seinen erlernten Beruf als Rechtsanwalt nicht verleugnen: Erst darüber reden, wenn alles unterfertigt ist.
Dritter Anlauf klappt
Die Zurückhaltung des Gemeindechefs erklärt sich auch ein wenig mit der Geschichte dieses wichtigen Infrastrukturprojekts, denn das Vorhaben wird in der Gemeinde seit rund zwei Jahrzehnten intensiv diskutiert.
Zweimal war man einer Realisierung schon sehr nahe. 2007 fand ein Wettbewerb statt, dessen Siegerprojekt aber nie gebaut wurde. 2015 startete die Loco 597 Investment GmbH unter Federführung der Sparkasse Egg einen neuen Anlauf, der am Widerstand einer Initiative von Egger Geschäftsleuten und kritischer Bürgerinnen und Bürger scheiterte. Das Konzept sei wenig zielführend, der Bedarf nicht gegeben, denn in Egg gebe es einen großen Leerbestand von Geschäftsflächen, führten die Kritiker ins Treffen. Die Betreiber zogen das Projekt zurück und legten 2019 ein überarbeitetes Konzept vor, das einen auf den Bedarf zugeschnittenen Mix enthält.
Öffentliche Bereiche
So wird im Erdgeschoss ein Gastronomiebetrieb entstehen – mit rund 120 Sitzplätzen und weiteren etwa 60 im Gastgarten. Die Tiefgarage wird mit Mobilitäts-Infrastruktur versehen – es gibt Fahrradabstellplätze (für Umsteiger auf den Bus) inklusive „Tankstelle“ für E-Bikes. Bürgerservice und Büroräumlichkeiten zuzüglich Nebenräumen, beispielsweise für Dienstleister, finden ebenso Platz im neuen Mehrzweckhaus wie ein Raum, der von Firmen – etwa für Seminare oder andere Firmenveranstaltungen – gemietet werden kann, aber auch für private Nutzer zur Verfügung gestellt wird.
Fertigstellung Ende 2024
Umgesetzt wird das Siegerprojekt eines Wettbewerbs aus dem Jahr 2019 von den Architekten Ludescher und Lutz. Die Errichtungskosten wurden mit rund zehn Millionen Euro beziffert, wobei hinter dieser Summe noch ein Fragezeichen steht, weil die Kalkulation die massiven Kostensteigerungen nur schätzen konnte.
Derzeit wird mit einer Bauzeit von rund eineinhalb Jahren und somit einer Fertigstellung Ende 2024 gerechnet. STP




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