Den Wildkräutern auf der Spur

Der Obst- und Gartenbauverein Lustenau veranstaltete eine Wildkräuterwanderung entlang des Alten Rheins.
Lustenau Der Obst- und Gartenbauverein hat zum ersten Mal einen Kräuterspaziergang in sein Jahresprogramm aufgenommen. Die zwei Kräuterpädagoginnen Iris Hollenstein und Sabine Simon führten die 22 Interessenten vergangene Woche fachkundig entlang des Alten Rheins, wo sie eine Vielzahl an Kräutern entdeckten und lernten, wie diese früher eingesetzt wurden. Auch heute noch werden die heimischen Kräuter gerne in der Küche verwendet, denn sie sind nicht nur ein besonderer Gaumenschmaus, sondern auch reich an Vitaminen und Mineralstoffen.
Kräuter im täglichen Einsatz
„Nicht umsonst heißt es in unserer Sprache ,Für alles ist ein Kraut gewachsen‘“, erzählte Sabine Simon. Sie zeigte den Kräuterinteressierten den Spitzwegerich, den Bärlauch, den Löwenzahn und die Brennnessel. Allesamt Beikräuter, die gut schmecken und auch guttun. „Löwenzahn ist beispielsweise eine sehr wichtige Pflanze für Insekten im zeitigen Frühjahr, wenn nicht viel anderes blüht. Für uns Menschen sind die Bitterstoffe im Löwenzahn für Galle und Leber gut“, erklärte die Hobbygärtnerin. Den Spitzwegerich-Sirup, auch Erdkammersirup genannt, verwendet man seit jeher bei festsitzendem Husten.
Wildkräuter-Frischkäse-Pralinen
Was alles mit Kräutern kulinarisch gezaubert werden kann, demonstrierten die zwei Expertinnen beim Ausklang in einem der Schrebergärten am Alten Rhein. „Mit Zutaten, die rund ums Haus wachsen, haben wir euch Wildkräuter-Frischkäse-Pralinen zubereitet“, so Simon. Dafür wurde der Frischkäse mit Wurzeln der fein gehackten Knoblauchsrauke und der Wilden Möhre vermengt, mit Zitronen- und Orangenschalen sowie Parmesan verfeinert und anschließend in verschiedenen Wildkräutern gewälzt. Ein Highlight waren die Brennnessel-Wähe und selbst gemachtes Brot mit verschiedenen Kräutersalzen. Iris Hollenstein brachte zudem einen eigens angesetzten Waldmeisterapfelsaft mit und verdeutlichte, dass in der Natur wahre Kräuterschätze nur darauf warten, entdeckt und genutzt zu werden. bvs

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