Umfrage zeigt Rückenwind für Windkraft in Vorarlberg

Die Leser der Vorarlberger Nachrichten sind sich ihrer Verantwortung im Kampf gegen den Klimawandel bewusst.
Schwarzach Regelmäßig geben die VN ihren Lesern per E-Mail die Möglichkeit, ihre Meinung zu aktuellen Themen einzubringen. So im April zu Windenergie, Klimakleber und Maßnahmen gegen den Klimawandel.
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656 Abonnenten der Vorarlberger Nachrichten nutzten die Gelegenheit, ihre Meinung einzubringen. Manchen Landespolitiker dürfte der grundsätzlich vorhandene Rückhalt für Windenergie im Land überraschen: In der Umfrage gaben 73,6 der Umfrageteilnehmer an, sich grundsätzlich Windräder in Vorarlberg vorstellen zu können. Auch wenn nicht jeder der Teilnehmer eines im Vorgarten aufstellen möchte, eine grundsätzliche Ablehnung aus Sorgen um das Landschaftsbild sieht anders aus.
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Für Klimaforscher und Meteorologe Simon Tschannett ist dieses Ergebnis wenig überraschend. Schließlich zeigen auch andere Studien, dass die Bevölkerung inzwischen für die Auswirkungen des Klimawandels sensibilisiert sind. “Darum überrascht mich nicht, dass so viele dies als Möglichkeit der Energiegewinnung im Land sehen.” Dieses Bewusstsein zeigt auch auch die Umfrage: 79 Prozent sind überzeugt, mit ihrem eigenen Handeln einen Einfluss auf den Klimawandel zu haben, 58 Prozent planen eine nicht näher definierte Investition in nachhaltigere Energielösungen in der nächsten Zeit. “Das ist eine weitreichende Aussage”, ist Tschanett über diesen Wert begeistert. “Da sind wir sehr weit, wenn das so ist.”

Auf weniger Verständnis dürfen sich die Protestteilnehmer der Letzten Generation verlassen, auch wenn dies für sie keine Überraschung darstellen dürfte: Beinahe sechs von zehn Umfrageteilnehmer sieht die meist sehr öffentlichkeitswirksamen Protestformen der Klimaaktivisten als nicht gerechtfertigt an. Positiv formuliert haben aber 42 Prozent zumindest Verständnis für die Straßenblockaden und Farbattacken von Extinction Rebellion und der Letzten Generation. Diese Werte sind jedoch mit Vorsicht zu genießen: Die Umfrage erlaubte zu jeder Frage nur die Wahl zwischen einem Ja oder einem Nein, Abstufungen oder Erläuterungen waren nicht vorgesehen.
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Ob aber die Landespolitik genug tut, um den Klimawandel einzudämmen, steht auf einem anderen Blatt. Mehr als die Hälfte der Befragungsteilnehmer sehen hier Luft nach oben. “Ich sehe darin ein recht klares Signal an die Politik”, betont Tschanett. Insofern wundert sich Tschanett über das fehlende Verständnis für die Proteste. Eine mögliche Interpretation wäre, dass die Bevölkerung der Ansicht ist, im Gegensatz zur Politik ihren Teil beizutragen und sich daher als das falsche Ziel für die Proteste auf der Straße sehen. “Die interessante Frage dazu ist, wie sollte protestiert werden”, fragt sich Tschannett.
Denn klar sei auch, dass die bisher getroffenen Maßnahmen, sei es von der Republik, dem Land Vorarlberg, der Industrie oder eben der Bevölkerung, nicht ausreichen, um die gesteckten Ziele im Klimaschutz zu erreichen.

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