Triftsteg verbindet zwei Gemeinden

Mit einem Eröffnungsfest wurde die neue Verbindung zwischen Rankweil und Zwischenwasser gefeiert.
RANKWEIL, zwischenwasser Die erforderlichen Sanierungsarbeiten vom Muntliger Steg, welche im Vorjahr durchgeführt wurden, belaufen sich auf rund 320.000 Euro.
70 Prozent davon werden vom Land Vorarlberg und dem Bundesdenkmalamt übernommen, den Rest muss die Marktgemeinde Rankweil berappen. Die Baumeisterarbeiten erfolgten durch die Firma Nägele Hoch- und Tiefbau GmbH, weitere Tätigkeiten wurden von der Firma Marte Holzbau in Rankweil ausgeführt.
Rechen und breiterer Steg
Der beliebte Rad- und Fußweg zwischen Rankweil und Zwischenwasser wurde dabei von 1,5 auf 2,5 Meter verbreitert. Unterhalb des Stegs auf der Rankweiler Seite wurde ein großer Rechen angebracht, der zur Flözzeit zum Auffangen von Holz diente. Das Tragwerk des Stegs sowie die Geländer wurden in Holzbauweise neu errichtet.
Mit einem großen Eröffnungsfest und einem spannden Rahmenprogramm wurde der sanierte Steg feierlich eingeweiht.
„Möge Rankweil weiterhin als Drehscheibe für räumliche und individuelle Verbindungen ins Vorderland und andere Regionen wirken sowie in allen verschiedenen Richtungen tragfähige Beziehungen gestalten und der Bedeutung des Stegs auch als bedeutsamer Teil der denkmalgeschützten Triftanlage Rechnung tragen“, sagt Katharina Wöß-Krall, Bürgermeisterin von Rankweil in ihrer ausführlichen Laudatio vor den vielen Besuchern bei Traumwetter.
Muntliger Steg wird Triftsteg
Der Muntliger Steg wird ab sofort auf Triftsteg umbenannt. Diese Entscheidung basiert auf einem Pilotprojekt zu Brückennamen, in welchem alle Brücken an der Frutz und Frödisch erfasst, benannt und katalogisiert wurden. Jürgen Bachmann, Bürgermeister von Zwischenwasser, der zusammen mit Amtsleiterin Sandra Bachmann der Feier beiwohnte, ist sehr froh, eine willkommene partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Rankweil zu haben. „Dieser Steg ist unverzichtbar in dieser herausfordernden Zeit. Dieses Schmuckstück gilt es zu erhalten und zu pflegen. Brücken verbinden Menschen und sie kommen zusammen.“ Vor genau zwei Jahrzehnten wurde der Steg auf der Seite in Muntlix neu hergestellt.
Auf sehr großes Interesse stieß bei der Bevölkerung von Rankweil und dem Vorderland im Rahmen der Eröffnung des sanierten Stegs auch das Schau-Flözen von der Brücke Batschuns bis zum Steg nach Muntlix mit rund 700 Metern Länge. 300 Holzstämme mit einer Länge von ein bis 2,2 Metern haben die Flözer und Mitglieder vom Verein Kulturgut Trift, Eugen Kiechle, Peter Kiechle, Josef Kiechle, Konrad Kiechle und Andreas Kiechle, vor mehreren Hundert Zuschauern hinter dem Gewerbepark Rankweil im Wasser transportiert.
Die Frutz wurde schon ab dem Jahr 1300 als Energiequelle und für Transportzwecke nach der Holzgewinnung genutzt. Die Flözerei hat in der Marktgemeinde Rankweil eine große Tradition. Das Flözen fand sehr großen Anklang bei allen Beteiligten. Das Spektakel war ein Fest der Superlative. Infos zum Thema Flözen in Rankweil gaben Gemeindearchivar Norbert Schnetzer und Triftmeister Josef Bechtold. Die Triftanlage Rankweil ist auf nationaler Ebene die einzige erhaltene in dieser Form.
Feierlichkeiten am neuen Steg
Bei den Feierlichkeiten am neuen Triftsteg und beim Schauflözen wurden unter anderem Bürgermeister Karl Wutschitz aus Sulz, die Rankweiler Gemeinderäte Helmut Jenny, Karin Reith und Alexander Schwaszta, die Rankweiler Gemeindevertreter Helmut Madlener, Werner Nesensohn, Wolfgang Müller, Rankweils Altbürgermeister Hans Kohler, die MGR-Mitarbeiter Andreas Wally und Karin Böhler, die Geschäftsführerin der BP Tankstelle Rankweil, Klaudia Lins, und Altes-Kino-„Macher“ Armin Wille gesehen. Die musikalische Umrahmung des Festakts hat ein Blechbläserensemble der Musikschule Rankweil-Vorderland mit Dirigent Dietmar Nigsch übernommen. Die Funkenzunft Rankweil und der Alpenverein sorgten für das leibliche Wohl der vielen Festgäste aus Rankweil und Umgebung. VN-TK

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