„Das Infektionsgeschehen geht weiter”

Vorarlberg / 08.05.2023 • 19:17 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Auf einer Insel im Rheindelta haben sich Lachmöwen mit der Vogelgrippe infiziert. Biologe Walter Niederer beobachtet die Lage. VN/Rauch
Auf einer Insel im Rheindelta haben sich Lachmöwen mit der Vogelgrippe infiziert. Biologe Walter Niederer beobachtet die Lage. VN/Rauch

Immer noch verenden im Rheindelta Lachmöwen infolge der Vogelgrippe.

Hard Das Lachmöwensterben in Hard findet kein Ende. Nachdem vor eineinhalb Wochen in einer Möwenkolonie die Vogelgrippe ausgebrochen war, gibt es täglich neue Todesmeldungen. „Das Infektionsgeschehen geht weiter“, sagt Walter Niederer (52) vom Naturschutzverein Rheindelta.

Mehr als zehn tote Vögel seien pro Tag allerdings nicht gefunden worden. Zudem scheint sich der Virusausbruch weiter auf die Lachmöwen zu beschränken. Bisher war nur ein anderer Vogel betroffen.

Zur Erinnerung: Am vergangenen Freitag hatte das Landesveterinäramt die Meldung herausgegeben, dass im Rheindelta in einer Woche 180 tote Lachmöwen gefunden worden waren. Als Auslöser wurde das Vogelgrippe-Virus H5N1 festgestellt. Im Umfeld der Lagune am westlichen Rheindamm leben auf einer Insel an die 1000 Brutpaare, insgesamt wohl an die 2500 Lachmöwen. Es dürfte also noch mit weiteren Ansteckungen gerechnet werden. Denn die Tiere leben dort auf engem Raum zusammen und: „Das Wetter hat sich im Vergleich zu Ende vergangener Woche wieder verändert“, erklärt Niederer. Die Bedingungen zur Verbreitung haben sich für das Virus also wieder verbessert. „Wir werden die Lage weiterhin beobachten und geben die Daten weiter“, sagt der Biologe.

Wegen der neuerlichen Fälle hatte das Landesveterinäramt für die Gemeinden Gaißau, Höchst, Fußach und Hard eine allgemeine Stallpflicht für Geflügel erlassen. „Sämtliches Geflügel und andere in Gefangenschaft gehaltene Vögel sind bis auf Weiteres in Stallungen oder jedenfalls in geschlossenen Haltungsvorrichtungen, die zumindest nach oben hin abgedeckt sind, so zu halten, dass der Kontakt zu Wildvögeln und deren Ausscheidungen bestmöglich verhindert wird“, lautet die Verordnung der BH Bregenz.

Das gilt natürlich weiterhin. Landesveterinär Norbert Greber hatte schon vor dem Wochenende angekündigt, die Lage mindestens eine Woche lang zu beobachten. Passanten, die im Rheindelta tote Vögel entdecken, sollten Abstand halten, den Kadaver nicht berühren oder mitnehmen. Stattdessen soll der Naturschutzverein über die Mailadresse office@rheindelta.org informiert werden. vn-ppl

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