Es sieht gut aus mit dem Feuerbrand. Obwohl …

Vorarlberg / 08.05.2023 • 18:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
<p class="caption">Der Feuerbrand ist eine latente Gefahr für die Obstkulturen im Land. Doch heuer könnten die Bauern mit einem blauen Auge davon kommen. <span class="media-container dcx_media_rtab" data-dcx_media_config="{}" data-dcx_media_type="rtab"> </span><span class="copyright">VN/Steurer</span></p>

Der Feuerbrand ist eine latente Gefahr für die Obstkulturen im Land. Doch heuer könnten die Bauern mit einem blauen Auge davon kommen.  VN/Steurer

Infektionsbedingungen sind da. Aber sie sind nicht so ausgeprägt wie schon zuvor. Obstbauern leicht zuversichtlich.

Bregenz, Höchst Alle Jahre wieder um diese Zeit droht Gefahr. Es sind die Tage und Wochen des Feuerbrands, der die Obstkulturen bedroht. Ein Bakterium, das die Blüten befällt und ganze Ernten, ja sogar Kulturen vernichten kann.

“Wir hatten einige Tage Infektionsbedingungen. Es war warm und feucht”, sagt Ulrich Höfert, Obstbauexperte bei der Landwirtschaftskammer. T-Shirt-Wetter nennt der Fachmann das, was die Obstbauern zittern lässt. Doch er hat auch eine beruhigendere Nachricht. “Die Phase der gefährlichen Infektionsbedingungen dauerte nicht lang. Viele Bäume sind schon abgeblüht. Vor allem die Birnen. Und bei den Äpfeln waren es auch schon einige Sorten.”

Ulrich Höfert ist zuversichtlich, dass der gefürchtete Feuerbrand die Vorarlberger Obstkulturen weitestgehend verschont. <span class="copyright">VN/Hartinger</span>
Ulrich Höfert ist zuversichtlich, dass der gefürchtete Feuerbrand die Vorarlberger Obstkulturen weitestgehend verschont. VN/Hartinger

Wärme ist gefährlich

Richtig gefährlich für die Kulturen wird es vor allem dann, wenn über einen längeren Zeitraum Temperaturen von mehr als 23 Grad vorherrschen und es womöglich auch feucht ist. Die seit Wochen überwiegend kühle Witterung mit viel Niederschlag war für den Feuerbrand nicht unbedingt ideal. Dennoch warnt der größte Obstbauer im Land, Jens Blum. “Ich habe letztes Jahr eine böse Überraschung erlebt. Da dachte ich auch, der Feuerbrand hätte mich weitestgehend verschont. Letztlich gab es dann doch noch ziemlich große Schäden.”

Blum räumt ein, dass der Feuerbrand immer wieder unangenehme Überraschungen auf Lager hat.

Risikozone Vorarlberg

Im Bodenseeraum scheint Vorarlberg die Region mit der größten Feuerbrandgefahr zu sein. “Es könnte sein, dass das mit den bei uns noch zahlreich vorhandenen Birnen-Hochstämmen zu tun hat. Bei diesen verschwinden die Feuerbrandbakterien nämlich nicht. Sie halten sich dort latent”, erklärt der Landwirt.

Der Höchster Obstbauer Jens Blum traut dem Frieden noch nicht ganz. Im Vorjahr erlebte er eine böse Überraschung. <span class="copyright">VN/Lerch</span>
Der Höchster Obstbauer Jens Blum traut dem Frieden noch nicht ganz. Im Vorjahr erlebte er eine böse Überraschung. VN/Lerch

Ulrich Höfert berichtet indes von Ergebnissen des Bakterien-Monitoring im gesamten Bodenseeraum. “Es wurden dabei überraschend wenige Bakterien in den Blüten festgestellt”, hält Höfert fest. Für ihn ist das ein Indiz dafür, dass sich die Feuerbrandgefahr heuer in Grenzen hält.

Was Jens Blum etwas ruhiger schlafen lässt: “Der Wetterbericht sagt auch in den kommenden Tagen eher unterkühlte Temperaturen voraus. Wenn es bis über das kommende Wochenende so bleibt, sollten wir das Schlimmste für heuer wirklich überstanden haben.”

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