Wegen einem Hausbewohner: Traditionsmetzgerei muss nach 18 Jahren schließen

Regelmäßige Anzeigen bei der BH haben Metzgermeister den Spaß verdorben.
Bregenz Der Schritt fällt dem bekannten Metzger hörbar schwer: „Wir gehen ganz, ganz schweren Herzens da raus. Wir haben an dem Standort so schöne Zeiten erlebt. Nur durch einen Nachbar wird das jäh beendet. Das ist schon traurig“, schildert er.
Cyril Schmuck (49) betreibt seit 18 Jahren die Metzgerei Schmuck in der Gallusstraße 51 in Bregenz. Für die Produkte, die überwiegend aus der familieneigenen Metzgerei in Sulzberg stammen, stehen die Kunden gerne und oft Schlange. Die schwarz-weiß gestreiften Papiertaschen sind legendär. Die Einrichtung ist ein Erlebnis für sich. Doch bald ist Schluss damit.

Mehrere Anzeigen
„Ende Juni müssen wir raus“, sagt der 49-Jährige. Mitverantwortlich dafür ist ein Hausbewohner, der vor eineinhalb Jahren eingezogen ist und seither Cyril Schmuck und seinen Mitarbeitern das Leben schwer macht. “Er möchte uns einfach draußen haben, darum zeigt er uns immer wieder bei der BH an – weil wir laut sind, weil wir stinken, und, und, und. Er hat so lange gebohrt, bis er etwas gefunden hat. Alle anderen Hausbewohner sind eigentlich für uns”, berichtet er.

Fündig geworden ist besagter Hausbewohner bei der Anlagengenehmigung für die Küche. “Wir haben keine”, merkt Cyril Schmuck an. Der gebürtige Sulzberger wollte daraufhin bei der Bezirkshauptmann Bregenz um eine Genehmigung ansuchen. Doch die Auflagen waren ihm am Ende einfach zu hoch. Unter anderem müsste der 49-Jährige, der neben der Metzgerei auch einen Partyservice betreibt, einen Mitarbeiterraum und eine Be- und Entlüftung installieren. “Man muss sehr viel machen und auch wenn wir das alles machen würden, hätten wir immer noch einen Nachbar, der uns Probleme macht. Darum haben wir gesagt, wir müssen es lassen. Es ist traurig, aber wahr. Wenn ein Geschäft super läuft, dann tut es natürlich doppelt weh”, bedauert der Metzgermeister.
Ob die Metzgerei Schmuck an einem anderen Standort wieder aufsperrt, steht derweil noch in den Sternen. Es habe bereits Gespräche gegeben, aber fix sei noch nichts. “Irgendwie muss es weitergehen”, versucht Cyril Schmuck positiv zu bleiben. “Wenn eine Tür vorne zugeht, geht eine andere vielleicht hinten auf.” vn-ger
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