Furcht vor Risikohang: Bewohner zogen aus

Neuerlicher Hangrutsch oberhalb des Hohenemser Haldenweges signalisiert weitere Bedrohung.
Hohenems Es ist ein Damoklesschwert in Form von Erdreich, Gestein und Gehölz, das über den Häusern am Haldenweg in Hohenems hängt. An diesem steilen Hang, der schon in früheren Jahren ins Rumoren geraten war, wurden bereits im Jahr 2018 Aufforstungsarbeiten vorgenommen, um ihn stabiler zu machen.
Erfolglose Maßnahme
Doch diese Maßnahme fruchtete nicht, wie der kürzliche Hangrutsch am 24. April zeigte (die VN berichteten). Nachdem sich an jenem Montag plötzlich Erdmassen nach unten in Bewegung gesetzt hatten, konnten die Bewohner noch in ihren gefährdeten Häusern bleiben.
Doch am Montag wurde der Hang wieder aktiv. Er donnerte gegen ein Haus, wo er eine Garage und ein Carport beschädigte. Die Bewohner des betroffenen Gebäudes sind nun sicherheitshalber ausgezogen, wie der Hohenemser Bürgermeister Dieter Egger bei der Gemeindevertretungssitzung am Dienstag informierte.
Egger erläuterte dabei die Problematik der Situation: „Der Hang ist uns bekannt. Er ist sehr steil und birgt schlechtes Gestein. Ein zusätzliches Problem ist, dass durch die Nahbebauung der Häuser an den Hang keine Zugangsmöglichkeiten bestehen, wir kommen mit Baggern und so weiter nicht wirklich hinein.“
Druck aus dem Hang genommen
Mit dem Abriss des beschädigten Carports wurde Abhilfe geschaffen. Nun war es möglich, mit einem Schaufelbagger ins Gelände zu kommen und damit etwas Druck aus dem Hang zu nehmen. „Wir haben zusätzliche mobile Sicherheitsmaßnahmen für das darunterliegende Haus gesetzt. Doch die Bewohner sind ausgezogen, weil für die nächsten Tage weitere Starkregenniederschläge angesagt sind und noch ziemlich einiges an Material am Hang oben liegt. Wir müssen also damit rechnen, dass noch etwas runterkommt“, sagte der Bürgermeister.
Auf Lösungssuche
Man sei in enger Abstimmung mit dem Landesgeologen, weiteren Experten und der Wildbach- und Lawinenverbauung, um hier eine Lösung zu finden. Die Bewohner der betroffenen Gebiete werden gebeten, die Hinweise und Anweisungen der zuständigen Behörden zu beachten, um mögliche Gefahren abzuwenden. Die Stadt Hohenems und die Wildbachverbauung sind entschlossen, schnell und effektiv zu handeln, um die Sicherheit und das Wohlbefinden der Anwohner zu gewährleisten. VN-GS

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